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Wittelsbacher Städtegründer

Unter Herzog Ludwig dem Kelheimer war die „Urbane Revolution“ in Altbayern angekommen. Ob aus militärischen Erwägungen heraus, ob als Zentren von Handel und Gewerbe oder als Verkehrsknotenpunkte, oder allein um die immer zahlreicher werdenden Menschen aufzunehmen – die Städte schossen wie Pilze aus dem Boden. Ein regelrechtes Gründerfieber hatte um sich gegriffen.

Wo die Initiative nicht von den Herzögen selbst ausgegangen war, privilegierten Ludwig und sein Sohn Otto die Städte. Sie verliehen den Bürgern das Stadtrecht und erlaubten ihnen, sich als Gemeinde zu organisieren – mit sehr begrenzten kommunalen Rechten freilich.

Auf wessen Grund und Boden wurden die Städte erbaut? Nur bei den Burgsiedlungen, in Landshut, Landau oder Dingolfing, waren die Herzöge selbst die Eigentümer. In anderen Fällen gehörte das Land Kirchen oder Klöstern: in Straubing dem Augsburger Domkapitel, in Ingolstadt dem Kloster Niederaltaich, in Deggendorf dem Regensburger Damenstift Niedermünster. Den Wittelsbachern kam zugute, dass sie Vögte dieser Kirchen und Klöster waren. Sie vertraten also die geistlichen Einrichtungen in allen weltlichen Angelegenheiten.

Als Vogt konnte der Herzog eine einheitliche Rechtsprechung in der neuen Stadt garantieren. Vom Grundzins für ihre Grundstücke waren die Stadtbewohner aber nicht befreit – der Zins floss weiterhin an Kirchen und Klöster.

 

Ludwig der Kelheimer


Ludwig der Kelheimer war der Sohn des ersten Wittelsbacher Herzogs Otto. Er herrschte mehrere Jahrzehnte lang und war der erste Städtegründer der Wittelsbacher.
(aus dem Audioguide zur Bayerischen Landesausstellung 2020)

15.09.1231: Ludwig I. erhält den Beinamen Kelheimer


Susi Weichselbaumer / Bayern 2 / 2014

Ludmilla


Ludmilla war die Ehefrau Ludwigs des Kelheimers. Sie war aber mehr als die Gemahlin des Bayerischen Herzogs – sie war politisch geschickt, ebenfalls eine Gründerin (sie gründete Kloster Seligenthal) und brachte die weiß-blauen Rauten zu den Wittelsbachern.
(aus dem Audioguide zur Bayerischen Landesausstellung 2020)

Ludmilla von Böhmen und das Wappen der Wittelsbacher


Susanne Tölke / Bayern 2 / 2005

Tympanon


Ein Tympanon ist eine Fläche über dem Eingangsportal von z. B. Kirchen, die häufig genutzt wurde, um besonders wichtige Bildnisse anzubringen. So zu sehen auch im Fall der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Deggendorf, dessen altes romanisches Tympanon nebenbei auch sehr viel über die Baugeschichte dieser mittlerweile barocken Kirche verrät.
(aus dem Audioguide zur Bayerischen Landesausstellung 2020)