Vieles hat die als Burg konzipierte Anlage in Friedberg schon gesehen: Belagerungen und Plünderungen der Stadt Friedberg sowie Beschädigungen des Schlosses selbst. Brände und kriegerische Auseinandersetzungen zogen immer wieder Umbauten nach sich. Die Räume wurden vielfältig genutzt: so fand im Wehrbau im 18. Jahrhundert eine Fayencemanufaktur ihren Platz – und im 20. Jahrhundert das Vermessungsamt.
Anfang des 21. Jahrhunderts begann schließlich die letzte Renovierung, die 2018 abgeschlossen werden konnte. Ein Jahr später zog das neu konzipierte Museum ein. Es präsentiert mit seiner modernen Dauerausstellung im südlichen Teil des Schlosses die Stadtgeschichte Friedbergs – mit einem Schwerpunkt auf dem einstigen Zentrum für die Herstellung kostbarer Uhren. Die historischen Räumlichkeiten im nördlichen Teil des Schlosses wurden für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen und auch Feiern ertüchtigt.
Weitere Informationen zum Wittelsbacher Schloss in Friedberg und dem dortigen Museum, das Sie mit der Kombikarte ebenfalls besuchen können, finden Sie unter https://www.wittelsbacher-schloss-friedberg.de/
So stehen im Wittelsbacher Schloss Friedberg für die Landesausstellung acht historische Räume zur Verfügung, die nach der Renovierung optimale museale Konditionen für Originalexponate aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit bieten.
Moderne Ausstellungsgestaltung und wohldosierter Medieneinsatz lassen den roten Faden der Erzählung sichtbar werden. Die Besucher erleben die Gründungsgeschichte der altbayerischen Städte zur Zeit der frühen Wittelsbacher, die glänzende Entwicklung dieser Kommunen im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit bis hin zur napoleonischen Zeitenwende nach 1800. Die Ausbildung dieser Städtelandschaft, die Bayern heute noch prägt, das Leben in diesen frühen aufstrebenden Zentren und die Entstehung eines stolzen städtischen Selbstbewusstseins werden durch wertvolle Exponate illustriert.