Burgen
in Bayern

Burg Riedenburg (Rosenburg) Riedenburg

1112 benannte sich Burggraf Otto I. von Regensburg erstmals nach der R. ritenburgensis. „Der Burggrave von Rietenburg“, wohl Heinrich IV. oder Otto III., die um 1170/80 lebten, erscheint um 1400 in der berühmten Großen Heidelberger Liederhandschrift („Codex Manesse“). Zwischen 1185 und 1196 brachte Herzig Ludwig I. von Bayern die Herrschaft R. an sich, die bei der Landesteilung 1255 an Oberbayern fiel. Im 14. Jhdt, verpfändeten die Wittelsbacher die Herrschaft R. samt ihren Burgen wiederholt, so 1384-1424 an die Grafen von Abensberg, dann an die Muggenthaler. 1525 erstürmten Bauern die hart umkämpfte Burg und brannten sie nieder, woraufhin in den 1550er Jahren ein Wiederaufbau erfolgte. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die R. 1632, 1634 und 1648 Beschädigungen, desgleichen 1703 im Spanischen Erbfolgekrieg. Hinzu kam ein Brand im Jahr 1780. Die stets instand gesetzte R. wurde 1803 Sitz eines Rentamts. Im 20. Jhdt. diente die Burg als Forstamt, Bezirksamt, Raketenversuchsanstalt, Gefängnis und Sitz eines Antiquariats, bevor sie 1970 an die Bayerische Schlösserverwaltung kam. Die bewirtschaftete Anlage wird heute kulturell genutzt und beherbergt einen Jagdfalkenhof mit zugehörigem Museum.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.717176, 48.952832

Baugeschichte

Auf dem Bergrücken der R. standen zwei weitere Burgen: Rabenstein (auch Rabenfels genannt) und Tachenstein, die alle durch Mauern mit dem Ort R. verbunden waren. Die exakte Chronologie dieser Burgbauten ist nicht bekannt, am ältesten soll Rabenstein sein.
Die ältere Baugeschichte der R. ist unzulänglich erforscht, sie soll gemeinsam mit der Burg Tachenstein im frühen 13. Jhdt. entstanden sein, wobei auch eine Gründung im ausgehenden 12. Jhdt. denkbar ist. Als älteste Bestandteile gelten die Ummauerung, der Sockel des Bergfrieds und der Unterbau des Nordostflügels, die allesamt Buckelquader aufweisen. Der Südostflügel mit seinen Renaissanceformen hingegen ist ein Bau der 1550er Jahre, als unter Arnold von Muggenthal, Pfleger des herzoglichen Gerichts R. der Wiederaufbau der im Bauernkrieg zerstörten Burg erfolgte (Baudaten 1556, 1558 und 1560). Damals entstand die R. weitgehend in der heutigen Gestalt mit den beiden großen Flügelbauten der Hauptburg und der erneuerten Kapelle (1558 datiert, mit Freskenresten). 1888-93 nahm man gründliche Renovierungen, 1905/06 eine Rekonstruktion des Bergfrieds vor.
Die Baumaßnahmen zwischen 1200 und 1550/60 sind noch nicht exakt bestimmbar.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Spornburg hoch über der Altmühl war nach Westen zum ebenerdigen Hochplateau hin durch eine gut befestigte Vorburg und zwei Halsgräben gesichert. Traversen verbanden die Burg mit dem im Tal gelegenen Ort. Die Hauptburg besitzt hinter ihrer Frontmauer noch den Stumpf ihres leicht längsrechteckigen Bergfrieds, ist aber heute weitgehend unter Putz. Dominant sind die beiden zueinander rechtwinklig stehenden Flügelbauten mit ihren Treppengiebeln, in deren einspringenden Winkel ein kleiner Arkadenbau steht. Sehenswert ist die im Erdgeschoss des Hauptgebäudes untergebrachte Burgkapelle von 1558, die sich durch sehr schöne Kreuzgratgewölbe und Freskenfragmente auszeichnet.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

In der im Altmühltal bei Riedenburg gelegenen Burg kommen besonders Tierfreunde auf ihre Kosten. Die dort untergebrachte Artenschutz- und Forschungsstation für Greifvögel bietet dem interessierten Besucher alles Wissenswerte rund um Adler, Bussarde, Falken, Milane, Geier, Eulen & Co. Ein unvergessliches Erlebnis für Groß und Klein sind die Flugvorführungen, bei denen man nicht nur die Flugkunst der Vögel bewundern, sondern auch viel Interessantes über die Kunst der Falknerei lernen kann. Das Museum des Falkenhofs zeigt neben der Geschichte der Falknerei sowie der einheimischen Tierwelt auch die Geschichte der Grafen von Riedenburg.
Geöffnet ist die Riedenburg von Mitte März bis Ende Oktober täglich außer Montag (an Feiertagen auch montags geöffnet) von 9 bis 17 Uhr. Flugvorführungen finden jeweils um 11 und 15 Uhr statt. Der Preis für Die Flugschau, das Museum und die Greifvogelausstellung im Burghof beträgt 7,- € (6,50 bzw. 4,- € ermäßigt). Für Gruppen gibt es Sonderpreise. Kostenlose Parkplätze für Pkw und Busse stehen vor der Burg zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter Homepage.

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