März 1525 – die Bauern begehren auf und Memmingen gerät in den Blickpunkt der Geschichte: Die Abgesandten der oberschwäbischen Bauern versammeln sich in der Kramerzunftstube, beraten ihr weiteres Vorgehen und schließen sich zu einer „Christlichen Vereinigung“ zusammen. Unmittelbar nach dem Treffen tritt mit den „Zwölf Artikeln“ die wichtigste Schrift des Bauernkriegs ihren Siegeszug an. Die darin formulierten Forderungen hatten es in sich, denn die Bauern verlangten nichts weniger als „dass wir frei sind und sein wollen“ – ein unerhörter Vorgang! Schnell wurden die „Zwölf Artikel“ zu einer Art ‚Bestseller‘ mit einer riesigen Auflage. Heute gelten sie als eine der frühesten Forderungen nach Freiheitsrechten in Europa.
Aus Anlass des 500. Gedenken veranstalten das Haus der Bayerischen Geschichte und die Stadt Memmingen im Jahr 2025 von 16. März bis 19. Oktober eine Bayernausstellung, in der die Geschichte rund um die „Zwölf Artikel“ anhand von Ausstellungsstücken, spannenden Inszenierungen, Medien- und Hands-On-Stationen beleuchtet wird. Sie tauchen dabei ein in die heute fremd anmutende Welt des frühen 16. Jahrhunderts, stoßen aber auch auf durchaus modern wirkende Elemente – gerade bei der Frage nach der Freiheit. Denn: auch heute wird sie genauso intensiv verhandelt wie vor 500 Jahren.
Gezeigt wird die Ausstellung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Einbezogen wird darüber hinaus als historisch-authentischer Ort die ehemalige Zunftstube des Kramerzunfthauses. Das Ausstellungsprojekt wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert.