Musik in Bayern

Die daran anschließende musikalische Zeitreise zeigt die Musikentwicklung Bayerns durch die Jahrhunderte seit dem Mittelalter. Begleitet von vielen Hörstationen und Raumklängen erfahren Sie, aus was für Einzelstimmen sich die vielstimmige Partitur der bayerischen Musikgeschichte zusammensetzt. Ob Musik vor 500 oder 5 Jahren geschrieben wurde, sie gehört zum Sound der Gegenwart. 

Klangräume: Musik in Klöstern, an Höfen, in der Stadt und auf dem Land. Sie ertönte zum Ruhme Gottes, sollte fürstlichen Machtanspruch untermauern, ordnete Jahreslauf und Alltag oder diente als Warn- und Signalzeichen. Die Säkularisation bedeutete einen tiefen Einschnitt in die musikalische Landschaft Bayerns, die musikalischen Leerstellen wurden von den lauter werdenden Stimmen des Bürgertums gefüllt.

Weltkrieg und Revolution veränderten die Gesellschaft und so auch die Musik in Bayern. In der NS-Zeit wurde das musikalische Leben gleichgeschaltet und verfolgte Musiker verloren ihre Anstellungen, mussten verstummen, emigrieren oder wurden Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Der Aufschwung der Nachkriegszeit stieß dann neue Entwicklungen an: Amerikanische GIs brachten modernen Jazz, bald auch Rock und Pop nach Bayern, Volksmusik und Schlager erlebten eine Blütezeit. Jukebox, Radio und Fernseher veränderten den Musikkonsum. Das musikalische Spektrum Bayerns wurde die Jahrzehnte hinweg immer breiter, vielstimmiger und bunter. Eine in ihrer Vielfalt kaum mehr zu überblickende Partitur!

Im Anschluss geht es ans Musik machen und wir beantworten die Fragen: Wie funktioniert Musik? Woraus besteht sie? Hier sind Sie eingeladen, mitzumachen und aktiv zu werden. Wie vielfältig Musik erzeugt werden kann, zeigen die weltbekannten Instrumentenbau-Traditionen auf dem Gebiet des heutigen Freistaats Bayern. Die günstige Lage an zentralen Verkehrswegen, der Zugang zu wichtigen Rohstoffen und das wirtschaftliche sowie politische Umfeld begünstigten die Entwicklung hochspezialisierter Werkstätten.

Auch im Bereich der Musiknotation, also dem schriftlichen Festhalten von Musik, übernahm Bayern eine Vorreiterrolle. Bereits im Mittelalter prägten bedeutende klösterliche Zentren die Notenschrift. In den Reichsstädten entwickelte sich der Notendruck. Zu erleben sind auch ganz verblüffende Formen, Musik schriftlich zu fixieren.

Ob Stadtfestival oder Dorfdisko, Jazzclub oder Blaskapellen-Probe: Musik spielt überall, getragen von Engagement, Leidenschaft und oft auch Ehrenamt. Die Musik lebt – kraftvoll, verbindend und schöpferisch. Möchte man da nicht selbst tätig werden und Musik machen?

Musik begleitet uns ein Leben lang – von der ersten Erfahrung mit Klang, Rhythmus, Melodie bis zum letzten Abschied. Sie prägt unsere Persönlichkeit, stiftet Identität und Gemeinschaft, tröstet, begeistert und verbindet. In der Abteilung „Musik und ich“ steht das Individuum im Mittelpunkt: der Mensch mit seiner ganz persönlichen Beziehung zur Musik – in all ihren Facetten und Bedeutungen.