VI. Das katholische Schwaben | |
Katholische Konfessionalisierung in Bayerisch-Schwaben | |
Im 16. Jahrhundert formten sich die beiden für Schwaben wichtigen christlichen Konfessionen aus: die katholische und die evangelische Kirche. Zum Teil als Antwort auf Luthers Reformation, zum Teil unter Aufnahme älterer innerkirchlicher Bestrebungen erneuerte sich die katholische Kirche auf dem Konzil von Trient. Die Abgrenzung vom Protestantismus wurde über Jahrhunderte hinweg bestimmend für ihr Selbstverständnis. Die Niederwerfung des Bauernaufstands ermöglichte ab 1525 die Rekatholisierung der Landbevölkerung. Die Amtskirche arbeitete dabei mit der weltlichen Obrigkeit zusammen. Landesordnungen normierten das religiöse Verhalten und stellten Abweichungen unter Strafe. Organisatorischen Rückhalt gewann die Kirche an den Jesuiten und anderen Ordensgemeinschaften. Erfolgreich bemühten sie sich um eine Hebung des Bildungsniveaus der Geistlichkeit und der Laien. Auch am Kemptener Stiftsgymnasium wurden zu Lehr- und Erziehungszwecken lateinische Schulspiele aufgeführt. Das historische Erbe einer von Bildern und Symbolhandlungen geprägten Frömmigkeit wurde von der katholischen Kirche bewußt gepflegt und weiterentwickelt. Kostbare Paramente und Goldschmiedearbeiten illustrieren den Prunk der barocken Liturgie. |
Konzil von Trient (JPEG, 476x405, 67 KB) Monstranz (JPEG, 387x550, 44 KB) |
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