IX. St. Lorenz und Residenz

St. Lorenz und die Residenz von Kempten

Die mittelalterliche Klosteranlage war genauso wie die Pfarrkirche den Verwüstungen des 30jährigen Krieges zum Opfer gefallen. Noch vor dem Friedensschluß begann Fürstabt Roman Giel von Gielsberg mit den Planungen für den Wiederaufbau.

Als Baumeister beschäftigt wurde zunächst der Vorarlberger Michael Beer. Ihm folgte der Graubündner Giovanni Serro. Auf ihn geht das heutige Erscheinungsbild im wesentlichen zurück.

Kloster und fürstäbtliche Residenz wurden in barocker Stilgebung als Gesamtkomplex von schloßartigem Charakter geplant.

St. Lorenz vereinigte nun die Funktionen von Pfarr- und Klosterkirche. Äußerlich wird dies an der Kombination von Basilika und Zentralbau sichtbar.

Für die Untertanen bedeutete die lange Bauzeit eine erhebliche Belastung durch Abgaben und Frondienste.

Erst 1674 konnte die Residenz vom Konvent bezogen werden.

Noch länger zog sich die Fertigstellung der Innenräume hin. Die Ausschmückung der Prunkräume erfolgte unter Fürstabt Anselm von Reichlin-Meldegg. Er beauftragte damit unter anderem den Hofstukkateur Johann Georg Üblher und den Hofmaler Franz Georg Hermann.

von Gielsberg
Fürstabt von Gielsberg
(JPEG, 328x556, 44 KB)


Thronsaal
Prunkräume
(JPEG, 369x459, 57 KB)

VIII Tradition Zurück

[Zurück] [I Reichsstadt und Fürststift] [II 1525 - Bauernkrieg und Reformation] [III Kempten in der frühen Neuzeit]
[IV Nachbarn, aber keine Freunde] [V Stadt und Land] [VI Das katholische Schwaben] [VII Welt voller Zeichen und Wunder]
[VIII Benediktinische Tradition, adeliges Selbstgefühl] [IX St. Lorenz und Residenz] [Zurück]