Bevölkerungsentwicklung, Zu- und Abwanderung nach und aus Bayern 1961-1975

Zwischen 1960 und 1975 hatte Bayern ein Bevölkerungswachstum von 14,4 Prozent zu verzeichnen. Der Freistaat lag damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 10,5 Prozent und im Ländervergleich hinter Baden-Württemberg (19 Prozent) und Hessen (16,3 Prozent) an dritter Stelle. Angesichts eines drastischen Geburtenrückgangs in dieser Zeit – während 1960 noch 18,07 Geburten auf 1000 Einwohner kamen, waren es 1975 nur noch 10,04 – beruhte der Zuwachs ganz wesentlich auf der Zuwanderung aus dem Ausland sowie aus anderen Teilen der Bundesrepublik. Zwischen 1960 und 1975 kamen etwa 4,07 Millionen Menschen nach Bayern, rund 3,11 Millionen verließen das Land – ein „Zuwanderungsgewinn“ von 959000 Menschen. Der Hauptteil der Wanderungsbewegung mit dem Ausland betraf den Zu- und Fortzug der „Gastarbeiter“. Er war abhängig von der konjunkturellen Entwicklung sowie von administrativen Eingriffen wie dem Anwerbestopp 1973. Dementsprechend überwog in den Jahren 1967, 1974 und 1975 der Fortzug die Zuwanderung.

Quellen: Götschmann, Dirk: Wirtschaftsgeschichte Bayerns. 19. und 20. Jahrhundert. Sonderausgabe Regensburg 2010, S. 488 und 492.

Quellen:
Götschmann, Dirk: Wirtschaftsgeschichte Bayerns. 19. und 20. Jahrhundert, Sonderausgabe Regensburg 2010, S. 488 und 492