Sie ist eines der hauptsächlichen Bestandteile des „Mythos Bayern“: die bayerische Landschaft, genauer gesagt, die Landschaft der Voralpen. Ihre Bilder tauchen auf, wenn vom „Mythos Bayern“ die Rede ist.
Wie es dazu kam? Gemälde, Porzellane, Verkaufskataloge beschreiben den Siegeszug der bayerischen Landschaft.
Über Jahrhunderte waren die Berge für die Menschen schrecklich und unheimlich. Freiwillig betrat diese Landschaft aus Fels und Eis niemand. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts begannen Wissenschaftler und Gelehrte die Natur zu erforschen und ihr den Schrecken zu nehmen.
Der Vermesser Joseph Nauss bestieg am 27. August 1820 die Zugspitze, der Botaniker Franz von Paula Schrank spezifizierte die Pflanzen und der Geologe Matthias von Flurl bestimmte die Gesteine der Alpen. Als Edward Theodore Compton 1891 die Kemptner Hütte malte, waren die Berge durch Hütten und Wege fast vollständig erschlossen.
Die Entdeckung der Landschaft durch die Künstler im 19. Jahrhundert war eine Sensation. Die gesamte Alpenkette entlang entstanden Malerkolonien. Originale Gemälde von Johann Georg von Dillis, Carl Rottmann, Simon Warnberger, Eduard Schleich und anderen zeigen die immer gleichen Motive: Seen, Wälder, Gebirgsketten. Als Bilder von Bayern gingen sie um die Welt.
Der Mythos Bayern nahm Gestalt an.