Auf dem Weg zur deutschen Einigung
Die Revolution 1848
Der Zug aus dem Norden
1866
1866 - 1869
1870/71


1866-1869: Brücken über die Mainlinie


Nach der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 gründete Preußen zur Befestigung seiner Hegemoniestellung den Norddeutschen Bund. Die "Mainlinie" bildete seine Grenze gegen die süddeutschen Staaten. Aber zugleich wurden mit militärischen und wirtschaftspolitischen Bündnissen zwischen Nord und Süd Brücken geschlagen. Die wichtigsten waren

- das 1866 geschlossene Schutz- und Trutzbündnis und
- der 1867 erneuerte Zollverein.

Das geheime Schutz- und Trutzbündnis zwischen Bayern und Preußen stellte die bayerischen Truppen im Falle einer Aggression durch Dritte unter preußischen Oberbefehl. Als dieser Geheimvertrag im Sommer 1867 in Berlin und München veröffentlicht wurde, schlugen die Wellen in Bayern hoch.

Die Befürworter bayerischer Eigenstaatlichkeit sahen ihr Land bereits als Satelliten Preußens und befürchteten militärische Verwicklungen an der Seite des "Militär- und Raubstaates".

Der erneuerte Zollverein schuf eine engere politische Verbindung zwischen seinen Mitgliedern als der alte Verein von 1834. Mit seiner bundesstaatlichen Grundstruktur und seinen parlamentarischen Elementen nahm er die spätere Ordnung des Kaiserreichs vorweg. Österreich blieb ausgeschlossen. Schon aus wirtschaftlichen Gründen kam Bayern nicht um die Bindung an den sich abzeichnenden kleindeutschen Staat herum.

Doch die bayerische Bevölkerung blieb gespalten: Das katholische Altbayern wählte die "Patrioten", die neubayerisch-protestantischen Gebiete überwiegend die Liberalen. Die für die Eigenständigkeit Bayerns eintretenden katholisch-konservativen Kräfte erlangten 1868 und 1869 überraschende Wahlsiege und gerieten damit in Opposition zur königlich-bayerischen Regierung und dem von König Ludwig II. ernannten liberalen Ministerium.


Karikatur
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Burg zu Nürnberg
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