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fol. 427v/428r: "Eyn sehr schone grosse kunstliche Taffel vonn Jamachwen geschnitten, In Silber gefast vnnd vbergult DorInnen eyn Creutz von Jacincten, mitt gesticktenn flugelnn vonn Berlen vnnd erhobenenn Bildernn vff dem altare dess Lettners der rechtenn seytenn der xiiii Nothhelffer"

Das in einem hölzernen Gehäuse befindliche Altärchen hat einen Mittelteil aus französischem Muschelschnitt. Die Innenflügel zeigen in Reliefstickerei in Seide Mariä Verkündigung, darunter die Heiligen Mauritius, Magdalena, Erasmus, Ursula, darüber das Wappen des Kardinals Albrecht von Brandenburg und des Neuen Stifts zu Halle. Metallfäden und Perlen bilden weitere dekorative Elemente. Auch diese Perlarbeit lässt an die qualitätvollen, weithin berühmten Perlstickerei aus Halle denken.

Das Gehäuse, 1573/74 verändert und bereichert, kam in den Besitz des Fürsten Lobkowitz-Raudnitz und wird heute in der Lobkowizc Collection in Schloss Nelahozeves/Tschechien aufbewahrt. Das Altärchen selbst gelangte in den Domschatz Bamberg. Die Fassung wurde bei der Säkularisation 1803 eingeschmolzen und der schwer beschädigte Kern mit den Muschelschnitten verkauft. Er ging 1860 an das Bayerische Nationalmuseum München, wo er heute im Depot aufbewahrt wird.

Über die ursprünglich enthaltenen Reliquien macht der Aschaffenburger Codex keine Angaben.

(Halm/Berliner IX, 19)
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