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Papst Eugen III.


Eichstätter Bischofs- geschichten
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Papst Eugen III., Heiligsprechungsurkunde Heinrichs II. (14. März 1146)

EINLEITUNG | ORIGINAL UND ÜBERSETZUNG



Original



Übersetzung

Eugenius episcopus servus servorum Dei venerabili fratri E(gilberto) episcopo et dilectis filiis canonicis Pabenbergensis ecclesie salutem et apostolicam benedictionem.

Eugen, Bischof, Knecht der Knechte Gottes, dem ehrwürdigen Bruder Bischof Egilbert und den geliebten Söhnen Kanonikern der Bamberger Kirche, Gruß und apostolischen Segen.

Sicut per litteras et nuntios vestros vobis mandasse meminimus, venerabiles fratres nostros T(heodewinum) sancte Rufine episcopum et T(homam) presbyterum cardinalem pro diversis negotiis ad partes illas de nostro latere delegavimus; eisque viva voce iniuncximus, ut ad ecclesiam vestram accederent atque de vita et miraculis HENRICI regis rei veritatem diligenter inquirerent et litteris suis nobis significarent.

Wie wir euch nach unserer Erinnerung durch Briefe und eure Boten unterrichtet haben, entsandten wir von unserer Seite unsere verehrten Brüder, Bischof Theodewin von Sancta Rufina und Kardinalpriester Thomas, wegen allerlei Aufgaben in euer Land. Und wir trugen ihnen mündlich auf, zu eurer Kirche zu reisen, sorgfältig die Wahrheit über Leben und Wunder König Heinrichs zu erfragen und uns durch ihre Briefe zu unterrichten.

Nunc autem eorundem fratrum nostrorum et multorum religiosorum et discretorum virorum attestatione de castitate ipsius, de fundatione Pabenbergensis ecclesie et multarum aliarum, quarumdam quoque episcopalium sedium reparatione et multiplici elemosinarum largitione, de conversione regis Stephani et totius Ungarie Domino cooperante per eum facta, de glorioso etiam ipsius obitu, pluribusque miraculis post eius obitum ad ipsius corporis presentiam divinitus ostensis multa cognovimus. Inter que illud precipue memorabile plurimum attendentes, quod, cum diadema et sceptrum imperii suscepisset, non imperialiter sed spiritualiter vixit. In thoro etiam legitimo positus, quod paucorum fuisse legitur, integritatem castimonie usque in finem vite conservavit.

Jetzt aber haben wir durch das Zeugnis dieser unserer Brüder sowie vieler geistlicher und verständiger Männer vieles erfahren über seine Keuschheit, über die Gründung der Bamberger Kirche und vieler anderer, auch über die Wiederherstellung bischöflicher Sitze und die vielfältige Freigebigkeit seiner Spenden, über die Bekehrung König Stephans und ganz Ungarns, von ihm herbeigeführt durch Gottes Mithilfe, über seinen glorreichen Tod und über mehrere Wunder, die nach seinem Tod in Gegenwart seines Leibes durch göttliche Fügung offenbar wurden. Darunter halten wir für besonders bemerkenswert, dass er nach Empfang von Krone und Szepter des Reichs nicht kaiserlich, sondern geistlich lebte. Obwohl er eine rechtmäßige Ehegemeinschaft eingegangen war, bewahrte er bis ans Lebensende unversehrte Keuschheit, was – wie man liest – nur wenigen gegeben ist.

Que quidem omnia insimul perpendentes atque devotionem vestram et ecclesie Pabenbergensis, que sancte Romane ecclesie soli subesse dinoscitur, diligenter considerantes, tametsi huiusmodi petitio nisi in generalibus conciliis admitti non soleat, auctoritate tamen sancte Romane ecclesie, que omnium conciliorum firmamentum est, petitionibus vestris acquiescimus; atque eiusdem memorabilis viri, cuius exaltationem requiritis, fratrum nostrorum archiepiscoporum episcoporum, qui presentes aderant, communicato consilio, memoriam inter sanctos de cetero fieri censemus et anniversarium ipsius diem sollempniter celebrari constituimus. Vestra itaque interest, sic in sancte Romane ecclesie obedientia et fidelitate persistere et sic ei digne devotionis obsequiis respondere, ut ampliori beati Petri et nostra gratia digni inveniamini. Data Transtiberim II Idus Mart.

Indem wir all das gleichermaßen erwägen und eure Ergebenheit wie die der Bamberger Kirche, die bekanntlich allein der heiligen römischen Kirche untersteht, sorgfältig bedenken, bewilligen wir – obwohl eine solche Anfrage üblicherweise nur auf Generalkonzilien genehmigt wird – gleichwohl durch die Autorität der heiligen römischen Kirche, die tragende Grundlage aller Konzilien ist, eure Bitten. Und wir meinen nach gemeinschaftlicher Beratung mit unseren Brüdern, den anwesenden Erzbischöfen wie Bischöfen, dass das Gedenken jenes denkwürdigen Mannes, dessen Erhöhung ihr erbittet, künftig unter den Heiligen zu begehen ist, und wir beschließen, dass sein Jahrtag festlich gefeiert werde. Für euch ist es wie gesagt wichtig, so im Gehorsam und in der Treue gegenüber der römischen Kirche zu verharren und ihr so mit Anzeichen würdiger Ergebenheit zu antworten, dass ihr reichlicher der Gnade des heiligen Petrus wie der unseren für würdig befunden werdet. Gegeben jenseits des Tibers am 14. März (1146).

(Übersetzung: Bernd Schneidmüller)