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Teller |
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Die Familie der Besitzerin dieses Tellers war
ebenfalls ausgebombt worden, ihnen war nur geblieben, was jeder von ihnen in
seinem Rucksack tragen konnte. Auch grundlegende Dinge wie Koch- und Essgeschirr
fehlten der Familie, die in einem leer stehenden Bauernhaus in Unteraltertheim
untergekommen war. Die Besitzerin kann sich nicht entsinnen, wie sie an den
Teller kamen, dafür erinnert sie sich umso besser daran, was sie in dieser Zeit
auf dem Teller hatten: Körner, die sie auf abgeernteten Feldern gesammelt
hatten, wurden entweder zum Mehlmahlen gebracht oder als Ersatzkaffee geröstet.
Milch war eines der Hauptverpflegungsmittel, entweder in Form von „Saurer Milch“
oder als Milchsuppe, in die Brot gebrockt wurde. Selbst gemachter Sirup aus
Zuckerrüben, wilder Feldsalat, Himbeeren aus dem Wald und, wenn das „Fischauto“
kam, eingelegte grüne Heringe ergänzten den Speisezettel. (Besitz: HdBG,
Copyright: Haus der Bayerischen Geschichte) |
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