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Bildnis der Sabina von Bayern, Herzogin von Württemberg [ zurück ]
 
Maler:   Barthel Beham
Datiert:   1530
Bild:   Öl auf Holz, 96,2 x 71,5 - Inv.-Nr. 2458
 

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Die in Halbfigur nach rechts dargestellte Herzogin Sabina von Württemberg ist mit einem schwarzen Kleid und einer schwarzen Schaube mit silbergrauer Pelzverbr�mung bekleidet. Als Kopfbedeckung tr�gt sie eine schlichte wei�e Leinenhaube, deren breites Kinnband den Hals bedeckt und über die rechte Schulter herabfÖllt. Das wei�e Taschentuch aus Batist, das die Herzogin in ihrer rechten, mit einem einzigen Ring geschmückten Hand hÖlt, lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Hände der Porträtierten. Sie sind, wie dies typisch für Beham ist, kurzfingrig und rund. Der große freie Raum über ihrem Kopf l�sst die Fürstin etwas verloren in der Bildfl�che erscheinen.
Das Bildnis gehört zu der „großen Wittelsbacher-Serie“, innerhalb der es ernst und streng wirkt, wozu vor allem die Buntwerte ausschließende Farbpalette des Bildes beitr�gt. Das von Beham gemalte Bildnis der Herzogin diente um 1730 der Werkstatt von Georg Desmar�es als Vorlage für die Kopie in der Ahnengalerie der Münchner Residenz.
 
   
Literatur:   Fudickar, Liselotte: Die Bildniskunst der Nürnberger Barthel Beham und Peter Gertner, Diss. masch. München 1942, S. 15 und S. 128, Kat.-Nr. 10.
L�cher, Kurt: Barthel Beham. Ein Maler aus dem Dürerkreis, München, Berlin 1999 (Kunstwissenschaftliche Studien Bd. 81), S. 136 und 204.
 
   
Person:   Sabina Herzogin von Württemberg, geb. Herzogin von Bayern
* 24. 4. 1492 in München
† 30. 8. 1564 in N�rtingen, Grabstätte in St. Georg, T�bingen

Tochter von Herzog Albrecht IV. und Kunigunde von Österreich, Schwester von Sibylle (verheiratet mit Ludwig V. von der Pfalz), Wilhelm IV., Ludwig X., Ernst (Administrator von Passau und Salzburg) und Susanne (Frau des Markgrafen Kasimir von Brandenburg-Kulmbach und nach dessen Tod 1529 Frau des Pfalzgrafen Ottheinrich); seit 1511 verheiratet mit Herzog Ulrich I. von Württemberg.

Sabina wurde schon im Alter von sechs Jahren aus taktischen Gründen von ihrem Onkel König Maximilian I. an Ulrich von Württemberg versprochen. Diese Ehe verlief aufgrund der gewalttätigen Veranlagung Ulrichs recht ungl�cklich, so dass Sabina aus Württemberg floh und bei ihren Br�dern in München Zuflucht suchte. Als 1551 ihr Sohn Christoph die Regierung Württembergs antrat, führte Sabina einen kleinen Hof in N�rtingen, den sie zu einem Treffpunkt des lokalen Protestantismus machte.
     
   
Maler:   Barthel Beham
* 1502 in Nürnberg
† 1540 in Italien

Abgesehen von dem Ketzerprozess im Jahr 1525, in dessen Folge Barthel Beham aus der Reichsstadt Nürnberg ausgewiesen wurde, existieren nur wenige feste Daten zum Leben des Künstlers. Seit seiner Niederlassung in München 1527 arbeitete er in erster Linie als Porträtist, ab 1530 überwiegend für die herzogliche Familie. Als Grafiker gehört Barthel Beham zusammen mit seinem Bruder Sebald zu den herausragenden Vertretern der „Nürnberger Kleinmeister“.