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Bildnis der Kunigunde von Österreich, Herzogin von Bayern [ zurück ]
 
Maler:   Barthel Beham
Datiert:   1531
Bild:   Öl auf Holz, 97,6 x 71,5 - Inv.-Nr. 2445
 
   
 
Inschrift oben links: .1531. / .BB [ligiert]

Barthel Beham zeigt Herzogin Kunigunde als Halbfigur im Dreiviertelprofil nach links gewandt. Bekleidet ist die Dargestellte mit einer schwarzen Schaube mit breiter, silbergrauer Pelzverbr�mung. Darunter wird das schwarze Untergewand mit dem wei�en Hemd sichtbar. Von der glatt anliegenden wei�en Haube fÖllt die Haubenbinde in einer breiten Bahn über die Brust herab. In ihrer rechten Hand hÖlt die Herzogin einen Apfel, der in der auf Buntwerte verzichtenden Farbskala des Gemäldes einen farblichen Akzent setzt. über die Bedeutung des Apfels als Attribut kann nur spekuliert werden. Die Fingerspitzen der linken Hand steckt die Fürstin in ihre rechte Ärmelmanschette.
Das Porträt hat in dem Bildnis von ihrem Gemahl Herzog Albrecht IV. von Bayern (Bayerische Staatsgemäldesammlungen Inv.-Nr. 2444) sein Gegenst�ck und ist Bestandteil von Barthel Behams „großer Wittelsbacher-Serie“. Die Vorlage für das Bildnis der bereits 1520 verstorbenen Habsburgerin ist nicht bekannt. Eventuell bediente Beham sich dabei wie bei dem Porträt von Herzog Albrecht IV. eines Gemäldes von Hans Wertinger. Um 1730 wurde in der Werkstatt von Georg Desmar�es eine Kopie des Beham’schen Bildes von Kunigunde für die Ahnengalerie der Münchner Residenz angefertigt
 
Literatur:   Erichsen, Johannes: Die Wittelsbacher-Bildnisse der Kammergalerie Maximilians I., in: Glaser, Hubert (Hg.): Quellen und Studien zur Kunstpolitik der Wittelsbacher vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, München/Z�rich 1980 (Mitteilungen des Hauses der Bayerischen Geschichte I), S. 179-190, hier S. 183.
Fudickar, Liselotte: Die Bildniskunst der Nürnberger Barthel Beham und Peter Gertner, Diss. masch. München 1942, S. 15f. und S. 128, Kat.-Nr. 12.
L�cher, Kurt: Barthel Beham. Ein Maler aus dem Dürerkreis, München/Berlin 1999 (Kunstwissenschaftliche Studien Bd. 81), S. 136ff. und 192f.
 
Person:   Kunigunde von Österreich, Herzogin von Bayern
* 16. 3. 1465 in Wiener Neustadt
† 6. 8. 1520 in München, Grabstätte in der Frauenkirche, München

Tochter von Kaiser Friedrich III. und Eleonore von Portugal, Schwester von Maximilian I.; seit 1487 verheiratet mit Herzog Albrecht IV. von Bayern.

Kunigunde, die ohne Einwilligung ihres Vaters Albrecht IV. von Bayern geheiratet hatte, trat nach dessen Tod 1512 in das P�ttrich-Kloster in München ein. Trotzdem nahm sie weiterhin aktiv an der Politik ihrer Sühne teil, wie ihr Engagement für die Mitregentschaft Ludwigs zeigt, die sie mit Hilfe der Stände bei Wilhelm V. durchsetzen konnte.
   
 
Maler:   Barthel Beham
* 1502 in Nürnberg
† 1540 in Italien

Abgesehen von dem Ketzerprozess im Jahr 1525, in dessen Folge Barthel Beham aus der Reichsstadt Nürnberg ausgewiesen wurde, existieren nur wenige feste Daten zum Leben des Künstlers. Seit seiner Niederlassung in München 1527 arbeitete er in erster Linie als Porträtist, ab 1530 überwiegend für die herzogliche Familie. Als Grafiker gehört Barthel Beham zusammen mit seinem Bruder Sebald zu den herausragenden Vertretern der „Nürnberger Kleinmeister“.