In einer Stunde lud ein geübter Sandschöpfer bis zu zwei Kubikmeter Sand auf sein Boot. Der 11-14 Meter lange Schelch konnte innerhalb von drei Stunden befüllt werden.
Sandschöpfer bei der Arbeit vor dem Alten Kran in Marktbreit, um 1930
Foto: Wüffert GmbH & Co. KG, Marktbreit
„Die Sandmänner vom Main“
Leben und Arbeiten der Sandschöpfer
Mitte des 19. Jahrhunderts stieg der Bedarf an Baumaterialien, darunter auch an Sand. Um die Nachfrage zu decken, spezialisierten sich einige Fischer darauf, diesen Rohstoff aus dem Main zu holen.

Mit einem leichten Schiff, dem Schelch, fuhren die Sandschöpfer mainaufwärts zu den Sandbänken. Dort begannen sie, den Sand mithilfe einer Sandhaue zu schöpfen und auf das Boot zu laden. War der Schelch voll, ließen sich die Arbeiter mit der Strömung zur Entladestelle treiben. Für die Lagerung an Land und für den Verkauf waren die Frauen zuständig. Sandschöpfen war nicht nur zeitintensiv, sondern auch körperlich sehr anstrengend. Der Arbeitstag dauerte bis zu 16 Stunden.

Heute gibt es am Main moderne Sand- und Kieswerke, die die Arbeit der Sandschöpfer mit Maschinen fortführen.