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Niederbayerische Donau

In der vorliegenden Ausgabe der EDITION BAYERN thematisieren wir die einzigartige Natur- und Kulturlandschaft der niederbayerischen Donau, wobei wir als Auftakt Regensburg und damit gewissermaßen den Oberpfälzer Teil der Donau mit aufgenommen haben. In der Hauptsache geht es uns aber um die niederbayerische Donau und hier besonders um den 70 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Straubing und Vilshofen. Hier fließt die Donau noch vergleichsweise frei und bildet die Grundlage für eine außergewöhnliche Tier- und Pflanzenwelt. Insbesondere das Isarmündungsgebiet stellt einen Knotenpunkt von europaweit einmaliger biologischer Vielfalt dar. So findet sich hier über die Hälfte aller in Bayern vorkommenden Vogelarten. Dieser Vielfalt entspricht historischer Reichtum. An der Donau schlägt das Herz Altbayerns – in Regensburg, dem alten Vorort des mittelalterlichen Herzogtums Bayern, dann Reichsstadt und europäisches Handelsforum, des Weiteren in Straubing, der Hauptstadt des Gäubodens mit den fruchtbarsten Kornböden Bayerns, in Deggendorf, dem Ausgangspunkt der Straßen und Wege in den Bayerischen Wald, und nicht zuletzt in der Bischofsstadt Passau, Verkehrsknotenpunkt und Mittler zwischen Bayern, Böhmen und Österreich. Hinzu treten weitere kommunale, kirchliche und kulturelle Zentren – von Bogen, der Heimat des Rautenwappens, Hengersberg, dem ältesten Markt Altbayerns, über Niederaltaich, der einmal bedeutendsten bayerischen Benediktinerabtei, bis zu Künzing, mit seinem Kastell wichtiger Schauplatz der spätrömischen Geschichte. Trotz dieser Ansammlung historischer Superlative, die bis heute durch Denkmäler von teilweise außergewöhnlicher kunsthistorischer Qualität belegt sind, trotz der Tourismuszentren Regensburg und Passau, dem stark frequentierten Nationalpark Bayerischer Wald im Norden und der Golf- und Thermenregion im Süden gibt es auch dazwischen viel zu entdecken: die Flusslandschaft mit ihren Kulturdokumenten, die sich noch dem Massentourismus entziehen. Diese weniger bekannten Sehenswürdigkeiten vorzustellen und für eine „entschleunigte“ Tour aufzubereiten, die Natur und Kultur verbindet, darum geht es uns mit dem vorliegenden Band. Er geht auf eine Anregung von Prof. Manfred Treml zurück, der als Koordinator mit uns zusammen das Konzept entwickelt und die Kontakte zu den Autorinnen und Autoren geknüpft hat. Zudem hat er die Verbindung zu denjenigen Institutionen hergestellt, die sich seit 2005 darum bemühen, die Natur- und Kulturlandschaft der niederbayerischen Donau als UNESCO-Welterbe zu etablieren: der Bayerische Landesverein für Heimatpflege, der Verband Bayerischer Geschichtsvereine und der Bund Naturschutz in Bayern. Unser gemeinsames Anliegen wurde es, die besondere Wertigkeit der Donauregion herauszustellen. Besonderer Dank gebührt daher den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der aufgeführten Einrichtungen, darüber hinaus den Autorinnen und Autoren aus der Donauregion selbst. Im Haus der Bayerischen Geschichte gilt mein Dank für Koordination und Redaktion Evamaria Brockhoff und Dr. Wolfgang Jahn. Manfred Wilhelm vom Büro Wilhelm in Amberg hat den Band in bewährter Weise gestaltet.



Themenschwerpunkte


  DIE DONAU EIN EUROPÄISCHER FLUSS

Die Donau ist mit einer Länge von 2857 Kilometern der zweitlängste Fluss Europas (nach der Wolga), jedoch der einzige, der von West nach Ost fließt. Nicht zuletzt deshalb ist die Donau „der internationalste“ Fluss der Welt: Sie durchfließt zehn Staaten (Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und die Ukraine) und weitere acht Staaten gehören zu ihrem Einzugsgebiet (Schweiz, Tschechien, Polen, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Albanien, Italien). Sie ist damit der europäische Strom schlechthin ...
     
  erinnerungsort donau

Bald werde ich ihn wieder vor Augen haben, den mächtigen Flussgott Danubius. Auf der Piazza Navona in Rom steht der imposante Brunnen von Gianlorenzo Bernini, der den bedeutendsten Flüssen seiner Zeit Gestalt verliehen hat. Und auf der Trajansäule steigt er als Riesengestalt ans Ufer ...
     
  DIE DONAU
zwischen regensburg
und passau


Zehn Stunden dauert die Fahrt mit dem Schiff auf der Donau von Regensburg bis Passau – zehn Stunden mit Zeit und Muße, Fluss und Landschaft wahrzunehmen. Wir verlassen Regensburg auf dem Südarm der in der Stadt dreigeteilten Donau. Südarm und Nordarm umfließen die Wöhrdinsel, den dritten Donauarm bildet der Schleusenkanal, der bei der Staustufe vor der Insel ausgeleitet wird und zur Schleuse kurz vor der Regenmündung führt. In der Schleuse werden Fahrgastschiffe und Frachter, die aus Richtung Main-Donau-Kanal kommen oder dorthin wollen, über fünf Meter gesenkt oder gehoben …
     
  KLOSTERLANDSCHAFT
METTEN UND NIEDERALTAICH


„Benedictus montes amabat“, „Benedikt liebte die Berge“ – bei den Klöstern Metten und Niederaltaich allerdings haben sich die Gründer nicht an diese Regel gehalten. Nach alter Überlieferung gründete Herzog Odilo im Jahr 741 in der Nähe der Pfalz Osterhofen das Kloster Niederaltaich. 766 stiftete einige Kilometer weiter donauaufwärts der selige Gamelbert für seinen Erben, den seligen Utto, das Kloster Metten. Niederaltaich lag damals umgeben von zahlreichen Donau- Altwassern, die dem Kloster auch den Namen gaben: „Altaha“, also „Altwasser“ ...
     
  DIE GRAFEN VON BOGEN

Es war lange Zeit eine legendäre Geschichte, vielfach erzählt in Bayern, aufgeschrieben von Veit Arnpeck (gest. 1495): Danach soll sich der bayerische Herzog Ludwig der Kelheimer um 1200 in Ludmilla verliebt haben, böhmische Herzogstochter und Witwe Graf Alberts III. von Bogen. Herzog Ludwig warb lange um die Gunst der schönen und klugen Gräfin. Es soll so weit gekommen sein, dass Ludmilla ihm Zugang zu ihrem Schlafgemach gewährte, vor etwaigen Liebeshandlungen aber das Eheversprechen verlangte – im Angesicht eines Bettvorhangs, den drei Männer bzw. Ritter zierten, als Zeugen. Der Herzog deutete das Verlangen als ...
     

  die kunstlandschaft des donautals
zwischen regensburg und passau


Das Ufer der gut 150 Flusskilometer zwischen Regensburg und Passau ist gesäumt von Städten und Domen, Schlössern und Burgen, Klöstern und Wallfahrtskirchen aus allen Epochen der Kunstgeschichte. Geschaffen wurden sie von Einheimischen und Zugereisten, Italienern und Österreichern und vielen anderen mehr. Der große Strom brachte Menschen und Waren, aber ebenso Ideen und Kultur. Und schließlich wurde auf ihm auch das Baumaterial transportiert, von den zahlreichen schon in der Römerzeit genutzten Steinbrüchen um Regensburg flussabwärts zum Bau des Passauer und sogar des Wiener Doms. An der Donau als dem „nassen Limes“ entstanden römische Kastelle im Bereich der Städte Passau, Straubing und Regensburg ...
     
     
     
     
     
     

 
Ausgabe 09 - Coburg
 
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