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Jüdische Friedhöfe > Detailansicht > Sulzbach(-Rosenberg)
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Sulzbach(-Rosenberg)
(Lkr. Amberg-Sulzbach, Regierungsbezirk Oberpfalz)
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Jüdischer Friedhof Sulzbach-Rosenberg (Foto: Christoph Daxelm�ller)Jüdischer Friedhof Sulzbach-Rosenberg, Grabstein für Hermann Strauß (Foto: Christoph Daxelm�ller)
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Lage: Nördlich der Stadt, vom Rathaus aus der Straße „Schie�st�tte“ folgend.
 
Größe: 2150 qm. Nach st�ndigen Besch�digung des gegen Ende des 17. Jahrhunderts rund um den Friedhof angelegten Holzzauns errichtete man eine Steinmauer. Auch diese wurde durch st�ndige Bodensenkungen in Mitleidenschaft gezogen, weswegen man auf Kosten der Maxh�tte 1992 eine neue Umfassungsmauer errichtete. Eingangstor aus Metall mit zwei Davidsternen; das Friedhofsgelände steigt vom Tor aus links an.
 
Alter: 1667; 1668 eingeweiht durch die erste Beerdigung (Feustel Bloch). Feustel Bloch und sein Sohn Moses, der die erste jüdische Druckerei in Sulzbach gr�ndete, erhielten am 9. Februar 1666 von Herzog Christian August den ersten Schutzbrief bei der Wiederansiedlung von Juden in Sulzbach-Rosenberg und 1667 die Genehmigung zur Anlage eines Friedhofs in der sogenannten „Erzh�lle“. Zur Beerdigung des Feustel Bloch 1668 gew�hrte man dem Rabbiner aus Schnaittach und einigen Minjan-Männer, jenen zehn Männern, die zur Durchf�hrung eines Gottesdienstes erforderlich sind, freies Geleit durch das Pfalz-Sulzbachische Gebiet, um bei der Beerdigung das Kaddisch (Totengebet) zu sprechen.
 
Einzugsbereich: Beerdigungen: Zwei Abteilungen mit alten Grabsteinen; links des Tores neue, dahinter ältere Steine. Aufgrund der exponierten Lage verwitterten die Inschriften der Grabsteine durch Wettereinfl�sse bis zur Unkenntlichkeit.
 
Besonderheiten: Der Friedhof liegt auf dem Gelände des ehemaligen Bergbaus der Maximilianh�tte. über den Friedhof führte eine Drahtseilbahn, welche die Friedhofsruhe erheblich st�rte. Durch einen Vertrag von 1882 zwischen der Jüdischen Gemeinde Sulzbach-Rosenberg, vertreten durch den Vorsteher Samson Morgenthau, und der Maximilianh�tte wurde festgeschrieben, dass für jeden durch Bergbauarbeiten am Friedhof und an der Einfriedung entstandenen Schaden die Maxh�tte aufzukommen habe.
 
Schändungen: Bereits im 17. Jahrhundert beklagten sich die Juden mehrfach, dass der Holzzaun um ihren Friedhof demoliert wurde; daraufhin genehmigte der Herzog den Bau einer Steinmauer. Weitere Schändungen: 1938 und 1972.
 

Literatur: Harburger 3, S. 716-718; Schneeberger, Michael: Jüdische Landgemeinden in Bayern (14). Im Schatten des Buchdrucks – die Geschichte der Sulzbacher Juden. In: Jüdisches Leben in Bayern. Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern 20, Nr. 100 (April 2006), S. 23-31; Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens, S. 286; Träger, Michael: Jüdische Friedhöfe in Bayern (4) [Aub, Rödelsee, Sulzbach-Rosenberg, Zeckern-Hemhofen]. In: Der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern 8, Nr. 60 (Dezember 1993), S. 18-19, hier S. 19; Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten]

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