Trennlinie 01

 

 

 

Trennlinie 06

Jüdische Friedhöfe > Detailansicht > Kempten
[ zurück ]
IAJGS pages
linie
Kempten
(kreisfreie Stadt, Regierungsbezirk Schwaben)
linie
 
linie
Lage: In der Stadt Kempten, abgetrennter Teil des katholischen Friedhofs.
 
Größe: 1550 qm; Einzäunung durch eine Hecke und einen Drahtzaun.
 
Alter: 1876.
 
Beerdigungen: Alle Erwachsenen- und Kindergräber befinden sich links des Eingangstores. Wenige alte, relativ viele neue Grabsteine. Zwei Gedenksteine für die Opfer des NS- Regimes; einer erinnert an 16 von den Nationalsozialisten ermordete jüdische Bürger Kemptens, der zweite an sechs jüdische KZ-Opfer aus Polen, Litauen und Ungarn. Beerdigungen fanden bis 1981 statt; allerdings konnte nach diesem Zeitpunkt die im Alter von 97 Jahren verstorbene Else Dobias dank einer Sondergenehmigung auf dem Friedhof bestattet werden.
 
Besonderheiten: In der äußersten hinteren Ecke Gedenkstein für nichtjüdische ausländische Kriegsopfer (Fremdarbeiter, Kriegsgefangene), die hier auf Befehl der Gestapo begraben wurden. Zum Schutz des Friedhofs vor übergriffen der Nazis übernahm die Stadt Kempten am 20. Mai 1939 das Grundstück; Oberbürgermeister Dr. Otto Merkt ließ eine hohe Hecke pflanzen und sperrte das Areal mit einem Eisentor ab.
 

Literatur: Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens, S. 250-251; Träger, Michael: Jüdische Friedhöfe in Bayern (25), Kempten. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 15, Nr. 82 (April 2000), S. 15; Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten]

> vollständig zitierte Buchtitel finden Sie hier