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Jüdische Friedhöfe > Detailansicht > Ermetzhofen
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Ermetzhofen
(Gemeinde Ergersheim, Lkr. Neustadt a.d.A.-Bad Windsheim, Regierungsbezirk Mittelfranken)
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Jüdischer Friedhof Ermetzhofen. Foto: Christoph Daxelm�ller, 1981
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Fotodokumentation „Steinerne Zeugnisse“:
Israel Schwierz hat uns großzügigerweise die Originalfotografien zu seiner 1988 erschienenen Dokumentation „Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern“ überlassen. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Diese Fotografien stellen gerade im Hinblick auf die in vielen Fällen in den letzten 25 Jahren sehr rasch fortgeschrittene Verwitterung der Grabsteine eine wertvolle Quelle dar.

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Lage: Südostrand des Dorfes.
 
Größe: 4412 qm; das Areal, zu dem zwei Eingangstore führen, ist nur zur Hälfte mit Gräbern belegt.
 
Alter: 1654; der Friedhof konnte aufgrund eines Vertrages mit der Grundherrschaft vom September 1654 angelegt werden. Hierfür musste die Jüdische Gemeinde ein jährliches „Grab- und Schutzgeld“ zahlen. Am 29. November 1777 genehmigte ein fürstliches Edikt die Erweiterung. Laut der Chronik von Ermetzhofen besitzen die Juden „einen eigenen Begräbnisplatz am Südende des Dorfes. Es wurde ihnen hierzu von den Seckendorf in Obernzenn eine Hofstätt und ein Gärtlein und andere Zubehör zu Lehen gegeben und ihnen durch Lehenschein vom 6. 9. 1654 bewilligt, da� sie hier in dem Gärtlein ihr Begräbnis haben sollten gegen ein jährliches Grab- und Schutzgeld. Auch Juden von Welbhausen und Uffenheim kamen da hinein. [...] Am 29. 11. 1777 wurde durch ein fürstliches Dekret das Gesuch der Judenschaft genehmigt, den Begräbnisplatz zu erweitern, ungeachtet der Einwendung seitens Pfarrei und Gemeinde. Ein Schulacker mußte ihnen überlassen bleiben“.
 
Einzugsbereich: Bezirksfriedhof für die Juden von Burgbernheim, Ermetzhofen, Gnodstadt, Uffenheim und Welbhausen.
 
Beerdigungen: Ca. 400, teils sehr alte Grabsteine aus der Zeit seit 1791 sind insbesondere Im mittleren Teil des Friedhofs erhalten. Die letzten Beerdigungen fanden 1936 statt.
 
Besonderheiten: Eisernes Eingangstor mit zwei Davidsternen. Gemauertes Tahara-Häuschen mit komplettem Inventar. Im Ort war eine Chewra Kaddischa tätig.
 
Schändungen: Dezember 1926. Schwere Beschädigungen während der NS-Zeit; beim Bau der Straße nach Obermühl 1939 wurden Grabsteine zum Auff�llen der Trasse zweckentfremdet.
 

Literatur: Morgenstern-Wulff, Johanna: Der jüdische Friedhof von Ermetzhofen. Eine Dokumentation im Auftrag der Gemeinde Ergersheim. o. O. (Uffenheim) 1988; Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens, S. 154; Träger, Michael: Jüdische Friedhöfe in Bayern (10) [Ermetzhofen, Ansbach, Mönchsdeggingen]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 10, Nr. 67 (September 1995), S. 23-24, hier S. 23; Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten]

> vollständig zitierte Buchtitel finden Sie hier