Deutsche aus Bessarabien und der Dobrudscha


1806/1812 Nach der russischen Annexion der zum Fürstentum Moldau gehörenden Gebiete nördlich und östlich des Flusses Pruth wird das Russische Generalgouvernement Bessarabien geschaffen. Es hat bis 1917 Bestand:
Das zuvor wirtschaftlich und administrativ stark unterentwickelte Gebiet wird planmäßig mit Gagausen (christliches Turkvolk), Russen, Ukrainern, Griechen, Armeniern, Bulgaren, Serben, Juden und Deutschen besiedelt.

1814-1817 Zahlreiche, vor allem protestantische, Deutsche wandern wandern aus Kongresspolen, Franken, und Württemberg ein, da ihnen von Zar Alexander I. (1813) zahlreiche Freiheiten gewährt werden.

1842 Die staatlich geförderte Ansiedlung deutscher Kolonisten wird beendet. Geschlossene deutsche Siedlungsgebiete befinden sich vor allem im südlichen Bessarabien.

1841-1856/1873-1878/1890-1893 In mehreren Einwanderungswellen lassen sich Deutsche vornehmlich aus Bessarabien in der Dobrudscha nieder. Bis 1913 entstehen in dem bis 1878 zum Osmanischen Reich, dann zu Rumänien und Bulgarien gehörenden Gebiet 30 deutsche Siedlungen.
Bessarabien, Dobrudscha 20. Jh.


1918-1940/1941-1944 Bessarabien ist Teil des zentralistischen Königreichs Rumänien.

1921/1923/1925 Die national dominierte Politik der rumänischen Führung führt zur Verarmung und Entwurzelung der nichtrumänischen Bevölkerung in Bessarabien.

ab 1930 Die radikale rumänische Innenpolitik hat schikanöse Maßnahmen gegen die Minderheiten zur Folge. Zu diesem Zeitpunkt sind 2,8 Prozent der Gesamtbevölkerung Bessarabiens Deutsche.

1940 Im Hitler-Stalin-Pakt wird Bessarabien der Sowjetunion zugeschlagen.

1940/41 Das Dritte Reich siedelt nahezu alle Bessarabiendeutsche in den Warthegau um.

1940 Auch die rund 13.000 in der Dobrudscha lebenden Deutschen (ca. 1,5 Prozent der Gesamtbevölkerung) werden unter dem Deckmantel der "Heim-ins-Reich"-Propaganda in den Warthegau umgesiedelt.

1945 Die in den Warthegau umgesiedelten Deutschen aus Bessarabien und der Dobrudscha flüchten oder werden vertrieben

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