Haus der Bayerischen Geschichte

Die Bamberger Götzen

Die Bamberger Götzen

Die Bamberger Götzen

1858 barg man aus der Regnitz bei Bamberg drei rätselhafte Figuren aus Sandstein. Die Arme haben sie vor dem Oberkörper verschränkt. Rillen und Wülste deuten Ge-wänder an. Ihre Gesichter sind kaum noch zu erkennen.
Schätzungen zum Alter der drei Figuren reichen von der Jungstein-zeit bis in das erste Jahrtausend nach Christus. Nicht zuletzt deshalb ist die Bandbreite der Deutungsversuche groß. Sie gehen von heidnischen Götzen-darstellungen bis zu frühchrist-lichen Glaubenszeugnissen.






Besonders die Rückseiten der beiden größeren Figuren geben Rätsel auf. So wurden die Einritzungen als runde Schilde, die charakteristischen Schutzwaffen der mittelalterlichen Reiter-nomaden, gedeutet. Stellen die Bildsteine also asiatische Krieger aus dem 7. oder 10. Jahrhundert dar, die das Main-Regnitz-Gebiet überfielen? Die linierten Felder wurden aber auch als Überwurf oder Kapuze interpretiert. Handelt es sich also um mittelalterliche Mönchsdarstellungen oder doch eher um heidnische Götzen?

Fundort: Bamberg-Gaustadt
Keupersandstein mit einzelnen Kalkfarbresten

Historisches Museum Bamberg
(Pl 2/40-42)