Die Wirklichkeit der Arbeitswelt |
Fünf Frauen und nur zwei Männer
arbeiten im Schlachthaus. Nur die vordere Szene zeigt ein aus mittelalterlichen
Darstellungen vertrautes Bild, bei dem der Mann den entscheidenden Stich führt,
die Frau dagegen die Pfanne hält, um das Blut aufzufangen. Gerade diese
Szene zeigt, daß es sich bei aller Ungewöhnlichkeit nicht um eine
Darstellung nach Art der "Verkehrten Welt" handelt. Das Datum in der
Bildunterschrift ist wohl nicht das Entstehungsdatum des Aquarells. Erst 1815
erhielt die Rindsmetzgerei in der Marienstraße 11 durch Heirat den Namen "Gerl".
Schon 1825 kam das Geschäft durch Versteigerung in andere Hände. Wenn
das Aquarell nicht erst nachträglich betitelt wurde, dürfte es also
zwischen 1815 und 1825 entstanden sein. Alte Münchner Metzgerei vom Jahre 1783. (:beim Gerl:)" München, 1815/1825 (?)Aquarell, weiß gehöht München, Grafische Sammlung im Münchner Stadtmuseum Foto: Wolfgang Pulfer, München |