Kardinal Albrecht von Brandenburg
(14901545) Lucas Cranach d.Ä. (14721553) Kardinal Albrecht von Brandenburg, Erzbischof von Mainz und Magdeburg und Reichskanzler für Deutschland, war der ranghöchste deutsche Kirchenfürst. Er hielt an den hergebrachten Lehren und Frömmigkeitsformen fest.
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Kardinal Albrecht von Brandenburg zählte zu den bedeutendsten Fürsten des Reiches. Sein älterer Bruder Kurfürst Joachim I. von Brandenburg war aus politischen Gründen bemüht die kirchliche Karriere Albrechts voranzutreiben. Im Jahr 1513 entschieden sich
sowohl das Magdeburger als auch das Halberstädter Domkapitel für
ihn als neuen Erzbischof bzw. Koadjutor. Als ihn kurz darauf das Mainzer
Domkapitel zum Erzbischof postulierte, verschaffte dies den brandenburgischen
Hohenzollern einen enormen Machtzuwachs: Das Haus verfügte nun über
zwei Kurstimmen und hatte durch das mit der Würde des Mainzer Erzbischofs
verbundene Amt des Reichskanzlers zusätzlichen Einfluss auf die Reichspolitik
erlangt. Der von ihm zur Finanzierung
seiner Ernennungsgelder vertriebene St.-Peters-Ablass, auf den Luther
mit einem an den Erzbischof gerichteten Brief und der Abfassung der 95
Thesen reagierte, kann als Initialzündung der Reformation angesehen
werden. Albrecht selbst war weitgehend in mittelalterlichen Glaubensformen
verwurzelt, wovon auch seine fanatische Reliquienverehrung Zeugnis ablegt.
Wie sein Bruder Joachim dürfte er aber im Interesse des Reichs, dessen
sakraler Hintergrund noch geläufig war, versucht haben an der Einheit
des Bekenntnisses festzuhalten. |