Außenbau – Fassade – Frontalansicht

Prag, St.-Johann-Nepomuk-Kirche auf dem Hradschin

Der Grundstein für die ehemalige kleine Klosterkirche der Ursulinen – St. Johann Nepomuk auf dem Hradschin – wurde noch vor seiner Heiligsprechung 1720 gelegt. Die Bauarbeiten dauerten bis 1729, dabei ist die Architektenfrage nicht vollständig geklärt. Kilian Ignaz Dientzenhofer wird allgemein als Architekt angenommen. Der Kirchenbau basiert auf der Figur eines griechischen Kreuzes mit abgeschrägten mächtigen Kuppelpfeilern, in welche jeweils eine Kalottennische und darüber ein Balkon durchbrochen sind. Der Mittelpunkt der dreiachsigen, hoch aufgesockelten Fassade ist die große Ädikula, die über dem prächtigen Rundbogenportal deutlich nach vorne tritt. Ihr großes Rundbogenfenster wird jeweils von einem Pilasterpaar der ionischen Ordnung flankiert und hat einen gesprengten Dreiecksgiebel aufgesetzt. Die seitlichen Wandstücke dekoriert jeweils eine reich verzierte Figurennische, die ebenfalls von Pilastern eingefasst ist. Über der Attikawand ragt ein Vierkantturm mit einer Zwiebelhaube, der sich über dem Eingangsraum erhebt. Da die kleine Eingangstreppe, das Portal, wie auch die Gesimse und Skulpturen aus Sandstein sind, die Fassade jedoch weiß ist, ergibt sich ein schöner Kontrast. Von den Maßen her ist die Kirchenfassade eher klein, sie wirkt harmonisch und gleichzeitig monumental. Denn ein Meister der kurvierten Architektur wie Kilian Ignaz Dientzenhofer muss nicht immer eine Fassade mit Kurven bauen, um Wirkung zu erzielen.

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