Außenbau – Fassade – frontale Gesamtansicht


Seitenaltäre und Gewölbefresko


Presbyterium und Seitenaltäre


Gesamtblick zum Presbyterium


Kuppelfresko – Martyrium des hl. Johann Nepomuk – Foltern des hl. Johann Nepomuk durch König Wenzel


Presbyterium und Seitenaltäre


Architekturdetail – Gebälk über dem Seitenaltar mit einer Engelsfigur als Attribut des Evangelisten Matthäus

Prag, Kirche St.-Johann-Nepomuk auf dem Felsen

Die Kirche St. Johann Nepomuk auf dem Felsen gehört zu den bekanntesten Bauwerken Kilian Ignaz Dientzenhofers, und zu den berühmtesten Kirchen in Prag. Bereits 1697 stand an der gleichen Stelle eine kleine Kapelle mit gleichem Patrozinium, obwohl Johann von Nepomuk erst 1729 heilig gesprochen wurde. Aus diesem Anlass entschloss sich die Johann-von-Nepomuk-Bruderschaft, dem Märtyrer eine neue prächtige Kirche zu bauen. Den Auftrag führte Kilian Ignaz Dientzenhofer zwischen 1730 und 1738 aus, also in der Zeit, als er am Höhepunkt seines Schaffens stand. Die Kirche liegt auf einer Anhöhe direkt an einer Straße gegenüber dem bedeutenden Emmauskloster, das von Karl IV. gegründet worden war, um die slawische Liturgie zu pflegen. Die St.-Johann-Nepomuk-Kirche zeichnet sich durch die so genannte kurvierte Architektur aus, das heißt, dass keine Wand gerade gebaut ist, sondern auf einer gekurvten Linie liegt und damit auch einen hohen Anspruch an die baukünstlerischen Fertigkeiten stellt.
Den Zentralbau bildet ein gestrecktes Oktogon mit einschwingenden Seiten, an das sich im Osten der querovale Vorraum des halbrunden Chors anschließt, erweitert seitlich durch zwei rechteckige Sakristeiräume. Den mit einer Flachkuppel überwölbten Innenraum bestimmen die Arkadenbögen der einschwingenden Wände, die alternierend an den Hauptachsen breiter sind als an den Querachsen. Die Wandgliederung erfolgt durch zart geschichtete korinthische Pilaster. In die schmäleren Wandabschnitte an den Querachsen ist jeweils eine kastenförmige Altarnische mit seitlich eingestellten Halbsäulen eingelassen, über die ein rundes Fenster durchbrochen ist. In die breiteren Wandabschnitte wurde ein großes Glockenfenster durchbrochen, sodass der Raum und das Kuppelfresko mit der Glorifikation des hl. Johannes von Nepomuk hell erstrahlen.
Im Westen entfaltet sich die imposante Fassade, der eine monumentale vierläufige Freitreppe vorgelagert ist. Der konkav vorspringende Mittelrisalit, der von zwei diagonal gedrehten Vierkanttürmen flankiert ist, bildet eine große Ädikula. Sie ist von zwei Halbsäulen auf hohen Postamenten eingefasst und hat über dem Portal ein Glockenfenster. Den Abschluss bildet ein Segmentbogengiebel, über den sich ein Obelisk mit einem Relief des hl. Johann Nepomuk aufbaut.
Kilian Ignaz Dientzenhofer hat hier das Problem der Verbindung eines Zentralbaus mit einem längs ausgerichteten Raum mit größter Bravour gelöst und einen wunderbar bewegten Kirchenraum geschaffen.

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