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Staatlicher Wiederaufbau in Bayern > Detailansicht
Siedlung Neugablonz
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In Bayern entstanden bereits kurz nach Kriegsende mit Geretsried, Traunreut, Waldkraiburg und Neugablonz vier Siedlungen von Flüchtlingen und Vertriebenen.

Glas- und Schmuckhandwerker aus dem böhmischen Gablonz siedelten sich auf einem Areal von 320 Hektar am Rand von Kaufbeuren an. Auf den Trümmern einer früheren Munitionsfabrik erbauten sie ab Mitte 1946 erste Unterkünfte und Fabrikationsstätten in Holzbauweise.

Wohnungsbau im großen Stil setzte erst nach der Währungsreform ein. 1948 wurde ein Bebauungsplan erstellt und mit Hilfe von Eigenkapital der Siedler und Staatskrediten gab es im Jahr 1951 bereits 278 schlichte Wohnungen und 146 Betriebe auf 1,3 Hektar.

Von seinen Bewohnern wurde der neue Stadtteil Kaufbeurens in Erinnerung an ihre alte Heimat Neu-Gablonz genannt. Offiziell durfte diese Bezeichnung aber wegen Einsprüchen der Alliierten und der Tschechoslowakei bis 1952 nicht geführt werden.

Heute wohnen in Neugablonz rund 14000 Menschen.

  Auf diesem Luftbild von 1955 erkennt man gut die gesamte Anlage, © Stadtarchiv Kaufbeuren
Auf diesem Luftbild von 1955 erkennt man gut die gesamte Anlage