Bayerisch-ungarische Portraitgalerie
Der Maler Simon Hollósy  

Simon Hollósys Selbstbildnis von 1916 steht fast am Ende eines wandlungsreichen künstlerischen Werdegangs. Wie viele Ungarn geriet der Maler zunächst in den Ausstrahlungsbereich der Münchener Kunstakademie. Seine Ausrichtung am Realismus entfernte ihn jedoch rasch vom akademischen Lehrbetrieb und ließ ihn 1886 in München eine private Malschule gründen. Dort fand sich bald ein großer Schülerkreis ein, zu dem Ungarn, Deutsche, Schweizer und andere gehörten. Ab 1896 teilte Hollósy seine Lehrtätigkeit zwischen München, wo er die Wintermonate verbrachte, und Nagybánya (heute Baia Mare, Rumänien) in den Sommermonaten. Damit begründete er die dortige Künstlerkolonie, die ein Sammelpunkt zahlreicher ungarischer Maler der Frühmoderne wurde.

Foto: Ungarische Nationalgalerie, Budapest