Bayerisch-ungarische Portraitgalerie
Herzog Otto III. von Niederbayern, König von Ungarn  

Otto III., seit 1290 Herzog von Niederbayern, war durch seine Mutter Elisabeth Mitglied der ungarischen Herrscherdynastie der Arpaden. Der Tod des letzten Arpadenkönigs Andreas III. im Jahr 1301 führte zum Erbstreit zwischen den böhmischen Premysliden und dem französischen Haus der Anjou. 1305 erhielt Otto von seinem böhmischen Vetter Wenzel III. die seit König Béla IV. als heilige Stephanskrone verehrte hroninsignie. Als Kaufmann verkleidet, reiste der Wittelsbacher, die Krone in einem Fässchen versteckt, zur Krönung nach Stuhlweißenburg / Székesfehérvár. Die Darstellung aus der Bilderchronik des 14. Jahrhunderts zeigt die Wiederauffindung der Krone, die unterwegs verloren gegangen war. Nur zwei Jahre konnte sich der Niederbayer in Ungarn behaupten. Als Gefangener der Anjou verzichtete Otto auf die Herrschaft und kehrte 1308 nach Landshut zurück.

Foto: Ungarische Nationalbibliothek, Budapest