Antlass
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Volkstümliche Form für Ablass, das heißt kirchlicher Nachlass für zeitliche Sündenstrafen. Weil dieser Nachlass vor allem im Zusammenhang mit der Gedächtnisfeier der Einsetzung der Eucharistie am Gründonnerstag und an Fronleichnam gewährt wurde, bezeichnete man diese Tage als Antlasstage. Das Wort Antlass wurde gleichgesetzt mit Altarsakrament bzw. Fronleichnam. Da eine der wichtigsten Aufgaben der Schützen die Begleitung des Allerheiligsten war, wurden sie auch Antlassschützen genannt, wie das heute noch im Isarwinkel und im Loisachtal üblich ist.
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Baon / Bataillon
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Aus dem Französischen Bataille, Schlacht. Unter Baon/Bataillon versteht man eine zur Schlacht aufgestellte Abteilung, bestehend aus einer Einheit von Fußtruppen aus 34 Kompanien. Den Bund der Bayerischen Gebirgsschützen-Kompanien teilt man in Gaue bzw. Bataillone ein. Das Bataillon Werdenfels wurde am 26. Februar 1970 von den damals bestehenden vier Werdenfelser Kompanien gegründet. Am 6. Juli 1980 wurde in Neubeuern aus den acht Kompanien des Inn-Chiemgaus das Bataillon Inn-Chiemgau gegründet. Die übrigen Kompanien blieben bei dem Namen Gau (Loisachgau, Isarwinkel bzw. Mangfall-Leitzach-Gau).
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Haberfeldtreiben
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Der Zweck des Haberfeldtreibens ist, der Unsittlichkeit Einhalt zu tun durch öffentliche Beschämung beschrieb der Parsberger Geistliche Bartholomäus Schmid 1841 die Aufgabe des geheimnisumwitterten Habererbundes. Die Haberer stellten sich die Aufgabe Vergehen, welche die staatliche Justiz nicht ahnden konnte, zu rügen. Derjenige, dem getrieben wurde, das heißt in der Dunkelheit der Nacht die Rüge in Versform von vermummten Gestalten vorgelesen wurde, hatte keine Möglichkeit sich zu rechtfertigen. Ein Haberfeldtreiben kam oft einem Rufmord gleich. Der zwischen Isar und Inn beheimatete Brauch entartete in der zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das einstige Rügegericht war zu einem Forum der Gehässigkeit, der Rachsucht und der Denunziation geworden. Das letzte große Haberfeldtreiben fand in Miesbach, dem Zentrum der Haberer, 1893 statt.
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Hauptmannschaft
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Ursprünglich Zusammenfassung von ca. zehn benachbarten Bauernhöfen zum gemeinsamen Schutz gegen räuberische Überfälle. Leiter war der Hauptmann als Beauftragter der zuständigen Herrschaft bzw. der staatlichen Regierungsstelle. 1805 umfasste eine Hauptmannschaft vier Rotten mit je 50 Mann, zusammen also rund 200 Mann.
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Hosengeld, Hosenschießen
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Vom Landesherrn ausgesetztes Preisgeld für die besten Schützen beim regelmäßigen Übungsschießen. Das Geld war für den Kauf einer Lederhose gedacht.
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Montur
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Kleidung der Gebirgsschützen bei ihrem Einsatz; ursprünglich trugen sie nur eine weiß-blaue Armbinde bzw. weiß-blaue Hutschleife; später eine möglichst einheitliche Joppe oder einen Leibrock, schließlich eine festgelegte Kleidergarnitur, im Schnitt und in der Farbe nach Kompanien unterschieden.
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Vorteile, Vort(e)l
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Unter Vorteilen verstehen die Schützen das Ausschießen von Prämien. Im 17./18. Jahrhundert gab es als Preis auch Naturalien wie etwa Hosen (Hosenschießen) oder Fleisch. Ein guter Schütze durfte für besondere Schießleistungen manchmal sogar ein Stück Wild in den landesherrlichen Forsten erlegen. Später ging man zu Geldprämien über. Wer den Vorteil, das heißt das bessere Ergebnis, erzielte, erhielt die Geldprämie. Noch heute schießen manche Schützengesellschaften ihre Vorteile aus (je nach Gegend auch Vouschtl oder Vortl genannt); als Preis gibt es Geldprämien oder Sachwerte.
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