"...wider Laster und Sünde" - Augsburgs Weg in der Reformation

Ausstellung des Hauses der Bayerischen Geschichte in Augsburg, St. Anna,
vom 26. April bis 10. August 1997

Katholiken und Protestanten in Augsburg - Zusammenleben in Zahlen
Bild Format Beschreibung Kat.Nr.
Diagramm JPEG, 600 x 323 pix, 23 KB Reliogionsverhältnisse in Augsburg (1500 bis 2000)
Diagramm.

Das Balkendiagramm läßt charakteristische Veränderungen erkennen:
  • In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts verbreitete sich die Reformation rasch und in allen Schichten der städtischen Bevölkerung, so daß um 1550 nur noch etwa 10 % (geschätzt) der Bürgerschaft altgläubig waren.
  • In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts konnte diese Bewegung im Zeichen der Gegenreformation aufgehalten und schließlich sogar in ihr Gegenteil gewendet werden; die politische Grundlage für diese Entwiwcklung hatte der Augsburger Religionsfrieden geschaffen.
  • Der Dreißigjährige Krieg dezimierte die Bevölkerungsteile beider Konfessionen. 1635 lebten in Augsburg nach einer Zählung nur noch 3.721 Katholiken (ohne den Klerus und dessen Bedienstete) und 11.980 Evangelische gegenüber 40.000 bis 45.000 Einwohnern vor dem Krieg.
  • Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts verlor der evangelische Bevölkerungsteil immer mehr an Boden; um 1750 war in etwa der Gleichstand erreicht. Den Zustrom durch den Bevölkerungsüberschuß aus dem katholischen Umland konnten die Protestanten nicht kompensieren, ihe Zahl ging sogar absolut zurück. Am politischen System der Parität änderte dies freilich nichts.
  • Die Industrialisierung brachte besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein verstärktes Bevölkerungswachstum; der Anteil der Protestanten ging von 40 (1807) auf 26 (1900) Prozent zurück. Die seit dem Mittelalter aus der Stadt vertriebenen Juden durften sich wieder dort ansiedeln.
  • Nach dem zweiten Weltkrieg hat sich der Anteil der Evangelischen (22 Prozent) u.a. durch die Zuwanderung von Heimatvertriebenen wieder leicht erholt.
  • Die für das Jahr 2000 geschätzten Daten lassen erkennen, daß beide große Konfessionen in ihrem Anteil zurückgehen.

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