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Bildnis des Abtes Alexander Hummel [ zurück ]
 
Maler:   Hans Schäufelein
Datiert:   1531
Bild:   Öl auf Holz, 198,7 x 117,5 - Inv.-Nr. WAF 936
 

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Datiert und signiert auf dem kleinen T�felchen in der linken unteren BildhÖlfte: 1531 •/• HS [ligiert], darunter das Künstlerzeichen der Schaufel

Inschrift auf der großen Tafel in der linken unteren Bildecke: ANNO • DOM[IN]I • MILL •/ ESI[M]O • QVINGENTESI[M]O •/ DVODECI[M]O • CONB •/ VSTV[M] • EST • HOC •/ MONASTERIV[M] • IN •/ VIGILIA • SIMO[N]IS • ET •/ IVDE • SVBREVERENDO •/ DO[M]I[N]O • D[OMI]NO • VDALRICO / • REM • ABBATE • HVIVS •/ MO[NA]STERY • (Im Jahr 1512 ist in den Morgenstunden des Simon- und Judastages, als Herr Ulrich Rem Abt war, dieses Kloster abgebrannt)

Inschrift auf der Tafel in der rechten unteren Bildecke: ANNO • DOM[IN]I •/ MILLESI[M]O • QVIN •/• GENTESI[M]O • SEXT •/• ODECI[M]O • INDIE •/ GREGORY • EGO •/ FRATER • ALLEXA •/ NDER • HV[M]MEL • SV[M] •/• ELECT • IN • ABBA •/• TEM • QVI • REXIT •/ ANNOS • 19 • OBI •/ IT • 3 • NON : FEB :/ ANNO • 1535 • (Im Jahr 1516 bin ich, Bruder Alexander Hummel, am Gregorstag zum Abt gewählt worden, als der er 19 Jahre lang regierte. Gestorben am 3. Februar 1535)

1531 schuf Schäufelein das Ganzfigurenportr�t des M�nchsdegginger Abtes Alexander Hummel, der nach links gewandt in einer Rundbogenarchitektur mit Renaissanceornamentik steht. Der Abt tr�gt das benediktinische Ordensgewand und auf dem Kopf das Birett. Seinen rechten Arm hat er um den Abtstab gelegt. In den Händen hÖlt er ein Buch und einen Memento-Mori-Rosenkranz mit einem so genannten Wendekopf in der Mitte, der auf der einen Seite ein Menschengesicht, auf der zweiten einen Totenkopf und üblicherweise auf der dritten, hier nicht nicht sichtbaren, Seite das Antlitz Christi zeigt. Der Stier im Wappen links und auf der Helmzier rechts neben dem Dargestellten ist aus dem Namen des Abtes abgeleitet, da „Hummel“ der schwäbische Name des Zuchtstiers ist. Die detaillierten Angaben des Todesdatums und der Regierungszeit Hummels auf der rechten Tafel, deren letzter Teil erst nach dem Tod des Abtes 1535 erg�nzt wurde, sowie die Anordnung der Inschrifttafeln sprechen dafür, dass dieses Bild vermutlich als Epitaph diente. Die Inschrift auf der linken Tafel bezieht sich auf die fast völlige Zerstörung der Klosteranlage Deggingen durch einen Brand, deren Neubau unter Abt Hummel 1517 vollendet wurde.
 
   
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Staatsgalerie Augsburg. St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1: Altdeutsche Gemälde, bearb. von Gisela Goldberg, Christian Altgraf Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl., München 1988, S. 98f.
 
   
Person:   Alexander Hummel, Abt
Geburtsdatum und -ort unbekannt
† 3. 2. 1535 in M�nchsdeggingen

Alexander Hummel stand dem Benediktinerkloster seines Geburstortes Deggingen (M�nchsdeggingen bei Nördlingen) von 1516 bis zu seinem Tod 1535 als Abt vor. In dieser Zeit wurde das 1512/13 abgebrannte Kloster - mit Ausnahme der Kirche - komplett neu aufgebaut.
     
   
Maler:   Hans Schäufelein
* zwischen 1480 und 1485, Geburtsort unbekannt
† Ende 1539 oder Anfang 1540 in Nördlingen

Der Maler und Zeichner für den Holzschnitt, Hans Schäufelein, ein Meister aus der Dürer-Nachfolge, hinterließ ein umfangreiches Werk. Der seit 1515 in Nördlingen als Stadtmaler tätige Künstler widmete sich vor allem religiösen Themen, schuf daneben aber auch bedeutsame Bildnisse.