Trennlinie 01 Trennlinie 03
 Portraitgalerie > Gemälde

Bildnis des Petrus Canisius (?) [ zurück ]
 
Maler:   Monogrammist AE
Datiert:   1546
Bild:   Öl auf Holz, 60 x 39,5 - Inv.-Nr. WAF 680a
 

[ Klick auf Bild liefert Zoom ]
 
Inschrift auf der Tafel oben rechts: ANNO DOMINI / MDXLVI / CL: FEBRV: . Unten an der Brüstung: QVINQVE MEAE VITAE FVERANT CVM LVSTRA PERACTA / ARTIFICIS SIC ME FINXIT AMICA MANUS

Das Halbfigurenbild nach rechts zeigt einen jungen Mann mit dunklem Vollbart vor einer Wand mit Landschaftsausblick. Seine beiden Hände hat er auf eine vor ihm befindliche Brüstung gelegt. Er tr�gt ein gefÖltetes schwarzes Wams, aus dessen Stehkragen ein ger�schter wei�er Kragen hervorschaut. Die Ärmelr�schen sind schwarz bestickt. Um die Hüften hat der Dargestellte eine schwarze Sch�rpe gebunden. Seine linke Hand schm�cken zwei Goldringe. Mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand weist er auf ein vor ihm auf der Brüstung liegendes Blatt mit einem Gebet in Form zweier lateinischer, an biblischen Ankl�ngen reicher Distichen: Da pater ulterius successu(m) et suffice vires / N(ost)rum opus ut laudi serviat omne tuae. / Organa nosq(ue) tuae misera(n)tis perfice dextrae / Vasa nec irati numinis esse sinas.
Das herk�mmlich als Porträt des Petrus Canisius bezeichnete Gemälde wurde den Inschriften nach am 1. Februar 1546 von einem Freund des Dargestellten aufgenommen oder gewidmet, als dieser 25 Jahre alt war. Einerseits weist die Physiognomie des Mannes durchaus �hnlichkeit mit dem klassischen Porträttyp des Canisius auf und auch die Charakterisierung durch Habitus und Beischriften steht dem nicht entgegen. Andererseits erscheint es wenig wahrscheinlich, dass Canisius, nachdem er in aller Form auf Besitz verzichtet hatte, in Anbetracht der Geldschwierigkeiten seiner Kölner Kolleggr�ndung Goldringe am Finger getragen und einem Maler Modell gesessen haben soll. Außerdem gibt es keinen stilistischen oder motivischen Anhaltspunkt für eine Entstehung des Bildes im Kölner Raum. Während der fraglichen Zeit lebte Canisius in Köln und bereitete sich auf seine Priesterweihe vor. Das Geburtsjahr des Dargestellten stimmt zwar mit jenem von Canisius überein, nicht aber der Monat. Der Jesuit war drei Monate j�nger, konnte also Anfang Februar 1546 noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet haben.
 
   
Literatur:   Glaser, Hubert (Hg.): Wittelsbach und Bayern. Bd. II/2: Um Glauben und Reich. Kurfürst Maximilian I., München 1980 (Ausstellungskatalog), S. 35, Kat.-Nr. 47.
 
   
Person:   Petrus Canisius, Jesuit, Kirchenlehrer, Heiliger
* 8.5.1521 in Nijmwegen
† 21.12.1597 in Fribourg/Schweiz

Sohn von Jakob Canis und.Ä.idia von Houweningen.

Petrus Canisius, der "zweite Apostel Deutschlands", wurde von Ignatius von Loyola nach Deutschland geschickt, um dort die innerkirchliche Reform voranzutreiben. In der Zeit von 1556 bis 1569 gr�ndete er Jesuitenkollegien in Ingolstadt, Dillingen, Innsbruck und München.
     
   
Maler:   Monogrammist AE
* -
† -