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Bildnistriptychon Oswolt Krel - Mittelteil: Bildnis des Oswolt Krel [ zurück ]
 
Maler:   Albrecht Dürer
Datiert:   1499
Bild:   Mittelteil: Öl auf Holz, 49,6 x 39 - Inv.-Nr. WAF 230
Linker Flügel: Öl auf Holz, 49,3 x 15,9 - Inv.-Nr. WAF 230a
Rechter Flügel: Öl auf Holz, 49,7 x 15,7 - Inv.-Nr. WAF 230b
 
     
   
Linker Flügel: Wilder Mann mit dem Wappen des Oswolt Krel
Rechter Flügel: Wilder Mann mit dem Wappen der Agathe von Essendorf

Inschrift rechts oben: OSWOLT . KREL. / . 1499.

Auf der Bildnistafel ist der Lindauer Kaufmann Oswolt Krel dargestellt, der 1499, als Albrecht Dürer sein Porträt malte, Rechnungsf�hrer der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft in Nürnberg war. Das Halbfigurenbildnis nach links zeigt den Dargestellten in einem nicht genau definierten Raum mit Landschaftsausblick vor einem roten Behang. Offensichtlich befindet sich vor Krel eine Brüstung, auf die er seine rechte Hand gelegt hat. Der Blick des Porträtierten ist fixierend auf den Betrachter gerichtet. Das ins Dreiviertelprofil gewendete Gesicht rahmen schulterlange, gelockte Haare. Unter dem schwarzen Ärmelrock mit Pelzfutter und -kragen, den er nur über den rechten Arm und die rechte Schulter gezogen hat, tr�gt der Kaufmann ein schwarzes Wams mit bauschig geweiteten OberÄrmeln und ein nur teilweise zu sehendes wei�es Hemd. Die im tiefen Ausschnitt sichtbare schwarze, mit kleinen Ringen geschmückte Kordel scheint als Befestigungsschnur für ein Geh�nge zu dienen, das vom Hemd verdeckt wird. Auf dem Ring am Zeigefinger der linken Hand, die fest in den Rock greift, ist das Wappen der Familie Krel angedeutet.
Auf den seitlichen Tafeln mit Rankenwerkabschluss befinden sich die Wappen von Oswolt Krel und seiner Ehefrau Agathe von Essendorf, die von keulenschwingenden wilden Männern gehalten werden. Bis heute noch nicht eindeutig gekl�rt ist die ursprüngliche Funktion der momentan seitlich am Bildnis angebrachten Wappentafeln. Die in der gegenwärtigen Rahmung vorgenommene Rekonstruktion der drei Tafeln zu einem Triptychon entspricht derjenigen des 1486 von Jakob Elsner gemalten Bildnistriptychons des Konrad Imhoff (München, Bayerisches Nationalmuseum). M�glicherweise k�nnte es sich, wie in einer Inventarnotiz vermerkt, bei den beiden Wappentafeln aber auch um Teile eines vor dem Bild eingeschobenen Verschlussdeckels gehandelt haben.
 
   
Literatur:   Anzelewsky, Fedja: Albrecht Dürer. Das malerische Werk, 2. Aufl., Berlin 1991, S. 162f., Kat.-Nr. 56 - 58.
Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Alte Pinakothek München. Erl�uterungen zu den ausgestellten Gemälden, 3. Aufl., München 1999, S. 164f.
Germanisches Nationalmuseum (Hg.): 1471 Albrecht Dürer 1971, Nürnberg 1971 (Ausstellungskatalog), S. 281, Kat.-Nr. 526.
Goldberg, Gisela/Heimberg, Bruno/Schawe, Martin: Albrecht Dürer. Die Gemälde der Alten Pinakothek, München 1998, S. 236-259.
 
   
Person:   Oswolt Krel, Kaufmann aus Lindau
Geburtsdatum und -ort unbekannt
† um 1534

Sohn von Melchior Krel und Anna von Nidegg; seit 1484 verheiratet mit Agatha von Essendorf zum Horn.

Der Lindauer Kaufmann Oswolt Krel war als Faktor der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft seit 1495 in Nürnberg tätig. 1503 kehrte er nach Lindau zurück, wo er von 1514 an regelm��ig das Amt des Bürgermeisters bekleidete.
     
   
Maler:   Albrecht Dürer
* 21. Mai 1471 in Nürnberg
† 6. April 1528 in Nürnberg

Der Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker Albrecht Dürer, dessen Nachruhm und Wirkung auf seine Zeitgenossen kaum hoch genug einzuschützen sind, hinterließ das vielseitigste Werk der deutschen Kunst. Als einer der ersten Maler nördlich der Alpen setzte er sich mit der Kunst der italienischen Renaissance auseinander, deren Errungenschaften er vor allem durch seine Kupferstiche und Holzschnitte weitervermittelte. In seinem Werk finden viele Bestrebungen seiner Zeit nachhaltigen Ausdruck.