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Gabriel von Eyb, Bischof von Eichstätt, verehrt die Heiligen Willibald und Walburga [ zurück ]
 
Maler:   Lucas Cranach der Ältere
Datiert:   Datiert 1520
Bild:   Öl auf Holz, 97 x 77 - Inv.-Nr. L. 1550 (Leihgabe der Stadt Bamberg)
 
   
 
Links oben: MDXX (1520)

Die Tafel zeigt den nach rechts gewandten Eichstätter Bischof Gabriel von Eyb in Verehrung vor den beiden Heiligen seines Bistums, Bischof Willibald und dessen Schwester Walburga. Alle drei Dargestellten sind in Halbfigur vor einem nicht eindeutig definierten Hintergrund mit einer S�ule und einem Vorhang wiedergegeben. Die Tafel muss beschnitten worden sein, denn von dem zweiten der vorhanghaltenden kleinen Engel ist nur mehr oben links die Hand zu sehen. Der wei�haarige Bischof Gabriel von Eyb, dessen Wappen unten in der Mitte des Bildes erscheint, tr�gt zu seinem wei�en Chorhemd ein rotes Birett. Sein Kopf ist beinahe ganz ins Profil ger�ckt. Ma�stab und Stellung versetzen ihn in dieselbe Bildebene wie die beiden Heiligen, die auf der ihm gegenüberliegenden Bildseite stehen. Während der hl. Willibald im Chormantel mit Mitra, Bischofsstab und Buch dargestellt wird, ist die hl. Walburga als Nonne abgebildet.
Das Gemälde gilt als Mitteltafel eines nach 1800 zerlegten Altars, dessen Flügel im Besitz des bisch�flichen Stuhls in Eichstätt verblieben. Das links oben im Bild erscheinende s�chsische Wappen mit dem Rautenkranz deutet darauf hin, dass der Altar nicht vom Bischof selbst bestellt worden war, sondern ihm von dem sächsischen Kurfürsten Friedrich den Weisen geschenkt wurde. Für ein diplomatisches Geschenk an den Gegner Luthers spricht auch, dass der auf einem der Altarfl�gel dargestellte hl. Sebastian die Gesichtsz�ge des Grafen Philipp von Solms tr�gt, eines Rates des Kurfürsten. Als ausführende Kraft des Eyb-Altars wird der Meister des Pflock’schen Altars genannt, der zeitweise Cranachs wichtigster Mitarbeiter für Altäre gewesen zu sein scheint.
 
Literatur:   Fried.Ä.der, Max J./Rosenberg, Jakob: Die Gemälde von Lucas Cranach, Basel/Boston/Stuttgart 1979, S. 97, Kat.-Nr. 133.
Goldberg, Gisela/an der Heiden, R�diger: Staatsgalerie Bamberg, München/Z�rich 1986, S. 45, Kat.-Nr. 16.
Grimm, Claus/Erichsen, Johannes/Brockhoff, Evamaria (Hg.): Lucas Cranach. Ein Maler-Unternehmer aus Franken, Augsburg 1994 (Ver�ffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 26) (Ausstellungskatalog), S. 329f., Kat.-Nr. 151.
 
Person:   Gabriel von Eyb, Bischof von Eichstätt
* 29.9.1455 in Arberg bei Feuchtwangen
† 1.12.1535 in Eichstätt, Grabstätte im Dom, Eichstätt

Sohn des markgr�flichen ansbachischen Hofrats Ludwig von Eyb und der Magdalene Adelmann von Adelmannsfelden.

Gabriel von Eyb galt als einer der gebildetsten Bischöfe seiner Zeit. Er war ein aktiver Gegner Martin Luthers und der Reformation. Den Wittelsbachern gegenüber konnte Eyb die Unabh�ngigkeit des Hochstifts Eichstätt bewahren. Als kunstsinniger „Humanistenbischof“ vergab er Aufträge an bekannte Künstler, wie Loy Hering, Lucas Cranach und Hans Holbein d.Ä.
   
 
Maler:   Lucas Cranach der Ältere
* 1472 in Kronach
† 16. Oktober 1553 in Weimar

Der Maler, Kupferstecher und Zeichner für den Holzschnitt Lucas Cranach d.Ä. baute als kursächsischer Hofmaler seit 1505 einen großen Werkstattbetrieb in Wittenberg auf, mit Hilfe dessen er umfangreiche Aufträge abwickelte. Er prägte die Kunst der Reformation wesentlich. Er war auch äußerst erfolgreich im Grundstücks- und Immobiliengeschäft tätig und spielte als Ratsherr und mehrfacher Bürgermeister eine wichtige Rolle im kommunalen Leben von Wittenberg.