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Bildnis des Grafen Friedrich von Hohenzollern, Bischof von Augsburg [ zurück ]
 
Maler:   Hans Burgkmair der Ältere
Datiert:   1453 bzw. 1483
Bild:   Öl auf Papier, auf Leinwand geklebt, 38,5 x 26,7 - Inv.-Nr. L. 1055 (Leihgabe der Städtischen Kunstsammlungen Augsburg)
 
   
 
Inschrift oben rechts: ETATIS ANNOR 39 (Im Alter von 39 Jahren). Oben links: 1490

Das Brustbild vor schwarzem Grund zeigt den nahezu in Frontalansicht wiedergegebenen, den Betrachter aber nicht anblickenden Bischof Friedrich von Zollern zu Beginn seiner Regentschaft in Augsburg. Der im Alter von 39 Jahren dargestellte Kirchenfürst, dessen m�chtiger Kopf mit den stark plastisch ausgearbeiteten Gesichtsz�gen einen großen Teil des Bildformates ausfÖllt, tr�gt über einem dunkelroten Gewand ein wei�es, mit schmalen Bord�ren eingefasstes Chorhemd. Auf den auffÖllig asymmetrisch wirkenden dunkelblonden Haaren sitzt eine dunkelrote Kappe. Da das Bild unten beschnitten wurde, ist von der linken Hand, die ein wei�es Tuch hÖlt, nur mehr der Daumen zu sehen.
Wahrscheinlich erhielt der 17-j�hrige Hans Burgkmair d.Ä. diesen Auftrag sowie jenen für das Porträt des bekannten Predigers Johannes Geiler von Kayserberg (Bayerische Staatsgemäldesammlungen Inv.-Nr. 3568) durch die Vermittlung seines Vaters Thoman Burgkmair, der seit 1487/88 für das Augsburger Domkapitel arbeitete. Das Bildnis, eines der ersten bekannten Gemälde Hans Burgkmairs d.Ä., gehörte zeitweise zur herzoglichen Kunstkammer in München, in der es sich laut dem Ficklerschen Inventar um 1598 befand. Ehemals wurde das Porträt Melozzo da Forl� zugeschrieben. In der Porträtsammlung des Erzherzogs Ferdinand von Tirol befand sich eine Kopie des Bildes (Wien, Kunsthistorisches Museum). Wohl aus dem 18. Jahrhundert stammt die dem Augsburger Diözesanmuseum gehörende Kopie.
 
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Staatsgalerie Augsburg. St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1: Altdeutsche Gemälde, bearb. von Gisela Goldberg, Christian Altgraf Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl., München 1988, S. 32ff.
Falk, Tilman: Hans Burgkmair. Studien zu Leben und Werk des Augsburger Malers, München 1968, S. 12.
Hans Holbein der Ältere und die Kunst der Spätgotik, Augsburg 1965 (Ausstellungskatalog), S. 142, Kat.-Nr. 150.
Jakupski, Frank: Der Maler Hans Burgkmair d.Ä., Diss. Bochum 1984, S. 6f.
 
Person:   Friedrich von Hohenzollern, Bischof von Augsburg
* 1451
† 8. 3. 1505 in Dillingen

Sohn von Graf Jost Niklas von Zollern und Agnes von Werdenberg.
Friedrich von Hohenzollern wurde 1486 zum Bischof geweiht. Schon kurz darauf berief er in Dillingen eine Bistumssynode ein. Friedrich bem�hte sich um die Fürderung des geistlichen Lebens in seinem Bistum, indem er die Herausgabe neuer liturgischer Bücher veranlasste und neue Pfarreien errichtete.
   
 
Maler:   Hans Burgkmair der Ältere
* zwischen 1. Januar und 10. Mai 1473 in Augsburg
† zwischen Mai und August 1531 in Augsburg

Hans Burgkmair d.Ä., ein Hauptmeister der Augsburger Kunst des ausgehenden Mittelalters, führte sowohl Aufträge aus dem sakralen wie auch dem profanen Bereich aus. Unter den Künstlern, die an den Publikationsunternehmungen Kaiser Maximilians I. beteiligt waren, nimmt er eine herausragende Stellung ein. In seinem Frühwerk noch dem spätgotischen Stil verpflichtet, griff er schon bald Elemente der italienischen Renaissance auf und entwickelte sie weiter.