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Bildnis der Veronika V�hlin, geborene von Freiberg [ zurück ]
 
Maler:   Lambert Sustris
Datiert:   1552
Bild:   Öl auf Leinwand, 224 x 116 - Inv.-Nr. 9653
 
     
   
Am Sockel der Wand links die Inschrift: FERONIKA VEHLERIN / VON FRIKENHAVSEN / GEBORN VON FREIBERG AN(N)O. M.D.LII. IRES / ALTERS. IM. XXX. IARE.

Die 1552 entstandenen Ehegattenbildnisse zeigen den 31 Jahre alten Kaufmann und kaiserlichen Rat Hans Christoph (I.) V�hlin von Frickenhausen, Freiherrn von Illertissen und Neuburg a. d. Kammel und dessen ein Jahr j�ngere Ehefrau Veronika, geborene von Freiberg zum Eisenberg, Hallenwang und Neidelingen in ganzer Figur. Das Ehepaar steht vor einer Spätrenaissance-Architektur mit hoher Steinbr�stung und S�ulenpostamenten. Das über der Brüstung sichtbare Relief mit der Darstellung „Salomo empf�ngt die Geschenke der Königin von Saba“ greift von dem linken auf das rechte Gemälde über.
Mit den Augsburger Reichstagen von 1547/48 und 1550/51 setzte sich in Deutschland die so genannte Spanische Tracht durch, die hochgeschlossene, schwarze Gewänder bevorzugte. Der vollb�rtige V�hlin, der sich nach rechts wendet und die Blickverbindung zum Betrachter aufnimmt, tr�gt zu Wams und Pluderhosen eine über die rechte Schulter drapierte, knielange Schaube mit Pelzverbr�mung. Helle Akzente setzen die wei�en, goldbestickten Spitzenmanschetten an den Händen. Das mit Goldstiften verzierte Barett schm�ckt eine wei�e Feder. Zwei lange goldene Ankerketten sowie Degen und Dolch komplettieren seine elegante Ausstattung. Der selbstbewusst posierende V�hlin umfasst mit seiner linken Hand den Degenknauf, während er seine rechte in die Seite st�tzt.
V�hlins ihm nach links zugewandte Ehefrau tr�gt über dem Kleid einen bodenlangen, Ärmellosen Rock mit reicher Pelzverbr�mung. Die KleiderÄrmel zieren Reihen von kleinen wei�en Seidenpuffen sowie Goldborten, womit auch Kragen und Saum des Kleides reich versehen sind. Ihr blondes Haar bedeckt eine Goldhaube und ein mit Goldstiften und einer Agraffe geschmücktes Barett. Ihr Schmuck setzt sich aus goldenen Ketten, Armb�ndern, Ringen und einem silbernen Ketteng�rtel mit Quaste zusammen. In ihren ineinander gelegten Händen hÖlt Veronika V�hlin Handschuhe, deren Stulpen goldbestickt sind.
Trotz der aufw�ndigen Kleidung zeichnen sich die beiden Porträts durch eine sachlich n�chterne Charakterisierung der Dargestellten aus. Sustris orientierte sich bei dem Bildnistyp an Tizians Ganzfigurenportr�ts. Im gleichen Jahr malte Sustris noch das Porträt des Vaters bzw. Schwiegervaters des Ehepaars, Erhard (II.) V�hlin von Frickenhausen (Köln, Wallraf-Richartz-Museum).
 
   
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Alte Pinakothek München. Erl�uterungen zu den ausgestellten Gemälden, 3. Aufl., München 1999, S. 521f.
Welt im Umbruch. Augsburg zwischen Renaissance und Barock, Bd. 2, Augsburg 1980 (Ausstellungskatalog), S. 135ff., Kat.-Nr. 482 und 483.
 
   
Person:   Veronika V�hlin, Freifrau von Freyberg-Eisenberg, Haldenwang und Neidlingen
* 1522
† 1582

Tochter von Eberhard von Freyberg (Aschauische Linie) und Anna von Stein; seit 1543 verheiratet mit Hans Christoph V�hlin von Frickenhausen.
     
   
Maler:   Lambert Sustris
* zwischen 1515 und 1520 in Amsterdam
† nach 1591 wohl in Venedig

Der vorwiegend in Venedig und Padua tätige niederländische Maler Lambert Sustris malte vor allem Landschaften, die in ihrer Verbindung aus niederländischen und italienischen Elementen auf die Ideallandschaften des 17. Jahrhunderts vorausweisen. Während seiner Aufenthalte in Augsburg in den Jahren 1548, 1550/51 und 1552 porträtierte er Mitglieder des schwäbischen Adels.