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Bildnis des Markgrafen Kasimir von Brandenburg-Kulmbach [ zurück ]
 
Maler:   Hans S�� von Kulmbach
Datiert:   1511
Bild:   Öl auf Holz, 43 x 31,5 - Inv.-Nr. 9482
 

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Inschrift am oberen Bildrand: MARGGRAVE • CASIMIR • HET • DISE • GESTALT • ALS • ER • WAS • / DREISSICK • IAR • ALT • C • 1511/HK [ligiert]

Das Brustbildnis mit nur teilweise sichtbaren Armen und Händen zeigt den hell gekleideten 30-j�hrigen Markgrafen Kasimir von Brandenburg beinahe in Frontalansicht vor dem dunklen Hintergrund. Seinen hellgelben Mantel zieren ein roter Stern und vier rote Halbmonde mit Profilk�pfen, aus deren M�ndern Wind geblasen wird. Eventuell sollen sie die vier Winde versinnbildlichen. Unter dem Mantel tr�gt der Markgraf ein über der Brust geschn�rtes rotes Wams, ein wei�es Hemd mit Goldborte und einen aufw�ndig mit Perlen bestickten Brustlatz. Dargestellt sind auf dem Brustlatz die ihre Jungen mit ihrem Blut n�hrenden Pelikane, die allgemein als Symbole der aufopfernden Liebe galten. Das Haupt des Dargestellten schm�cken eine goldene Haube und ein roter Nelkenkranz. Der Kranz l�sst vermuten, dass es sich bei dem 1511 gemalten Porträt um ein Br�utigamskonterfei handelt, mit dem sich der Markgraf am bayerischen Hof und bei der ihm versprochenen bayerischen Herzogstochter Susanna, die er erst 1518 heiratete, in Erinnerung halten wollte. Das goldene Halsband greift das Emblem auf der Haube auf: eine ge�ffnete Lichtschere mit zwei ineinander gelegten Händen zwischen ihren ge�ffneten Backen, wie dies auf Trauringen gebr�uchlich war.
Das Bildnis des Markgrafen ist das erste durch Monogramm und Datierung gesicherte Porträt von der Hand Kulmbachs. Es gehört dank der kultivierten Farbigkeit zu seinen hervorragendsten Leistungen auf diesem Gebiet der Malerei überhaupt. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen besitzen zwei weitere Porträts des Markgrafen (Inv.-Nr. 3210 und 3574), bei denen es sich wohl um Arbeiten aus der Werkstatt von Lucas Cranach d.Ä. handelt.
 
   
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Alte Pinakothek München. Erl�uterungen zu den ausgestellten Gemälden, 3. Aufl., München 1999, S. 281.
Butts, Barbara Rosalyn: „DürerschÖler“ Hans S�ss von Kulmbach, Diss. Harvard University, Cambridge, Massachusetts 1985, S. 65f.
 
   
Person:   Kasimir, Markgraf von Brandenburg-Ansbach und -Kulmbach
* 27. 9. 1481 in Ansbach
† 21. 9. 1527 bei Ofen, Grabstätte im Kloster Heilsbronn

Sohn von Markgraf Friedrich V. von Brandenburg-Ansbach und Sophie, der Tochter von König Kasimir IV. von Polen; seit 1518 verheiratet mit Susanne von Bayern, der Tochter Herzog Albrechts IV.

Kasimir, aus dem Haus der Hohenzollern, stellte sich mehrfach als Heerf�hrer und als diplomatischer Vermittler in den Dienst der Habsburger. 1507 entmachtete er seinen eigenen Vater und setzte diesen 13 Jahre lang gefangen. Sein grausames Vorgehen gegen die Aufständischen im Bauernkrieg brachte ihm den Beinamen „Bluthund" ein.
     
   
Maler:   Hans S�� von Kulmbach
* um 1480 vermutlich in Kulmbach
† zwischen 29. November und 3. Dezember 1522 in Nürnberg

Hans S�� von Kulmbach, dessen Bilder sich durch eine feine Farbkultur auszeichnen, schuf in erster Linie AltargemÖlde und Porträts. Bedeutend ist er auch als Entwerfer für Glasgemälde. In seinem Werk finden sich Einflüsse von Albrecht Dürer, Jacopo de’ Barbari und der „Donauschule“.