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„Christus mit den Aposteln“ vom so genannten „Zweiten Wettenhausener Altar“ [ zurück ]
 
Maler:   Martin Schaffner
Datiert:   1523-1524
Bild:   Öl auf Holz, 300 x 158 - Inv.-Nr. 674
 
   
 
Datierung und ligiertes Monogramm MS auf verschiedenen Gemälden der ersten Wandlung

Die Tafel gehört zum �u�eren Flügelpaar des mehrfach zu wandelnden ehemaligen Hochaltars der Stiftskirche des Augustiner-Chorherrenstifts Wettenhausen bei G�nzburg, dem so genannten „Zweiten Wettenhausener Altar“. Im geschlossenen Zustand zeigte der Altar auf den Außenseiten des �u�eren Flügelpaares den sich über beide Tafeln fortsetzenden Abschied Christi von den Frauen. Auf der rechten BildhÖlfte sind Christus und die Apostel vor einer gebirgigen Hintergrundlandschaft dargestellt. Rechts unten in der Bildecke kniet der nach links gewandte Auftraggeber und Stifter des Altars, Propst Ulrich Hieber. Vor dem im verkleinerten Ma�stab wiedergegebenen Propst ist sein Wappen abgebildet. Wie schon auf der Tafel mit der Darstellung der Fußwaschung vom „Ersten Wettenhausener Altar“ (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Inv.-Nr. 4550) tr�gt der barh�uptige Propst das mit Fransen verzierte Schulterm�ntelchen, die Almucia, über der Chorkleidung. In den erhobenen Händen hÖlt er ein Buch.
Der Hochaltar mit Szenen aus dem Marienleben entstand wie schon der „Erste Wettenhausener Altar“, den ebenfalls Martin Schaffner geschaffen hat, im Auftrag von Propst Ulrich Hieber für die Klosterkirche. Erneut, wenn auch selbstständiger, hat sich Schaffner dabei mit Albrecht Dürer auseinandergesetzt, insbesondere mit dessen Holzschnittfolge zum „Marienleben“. Der Stifter ist im Gegensatz zu der Darstellung im „Ersten Wettenhausener Altar“ wesentlich kleiner als die Hauptfigurengruppe und erscheint isoliert, wodurch das Bild etwas altert�mlich wirkt. Anl�sslich des Neubaus der Klosterkirche durch den Bregenzer Baumeister Michael Thumb zwischen 1673 und 1679 wurde der Altar von seinem ursprünglichen Aufstellungsort im Chor entfernt und auseinander genommen. Die Gemälde wurden bis 1784 im Kreuzgang der PrÖlatur aufbewahrt, wo sie Witterungseinfl�ssen ausgesetzt waren, die sie stark besch�digten. Danach wurden sie im Klosterarchiv untergebracht, bevor sie 1803 im Zuge der S�kularisation in bayerischen Staatsbesitz kamen.
 
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Alte Pinakothek München. Erl�uterungen zu den ausgestellten Gemälden, 3. Aufl., München 1999, S. 487ff.
Lustenberger, Suzanne: Martin Schaffner. Maler zu Ulm, Diss. Bonn 1961, S. 89f. und 94f.
Martin Schaffner. Maler zu Ulm, Ulm 1959 (Schriften des Ulmer Museums. Neue Folge Bd. 2) (Ausstellungskatalog), S. 166-179.
 
Person:   Ulrich Hieber, Propst
Geburtsdatum und -ort unbekannt
† 24. 4. 1532

Ulrich Hieber wurde 1505 zum Propst des Augustiner-Chorherrenstifts Wettenhausen gewählt. Während seiner Regierungszeit wurden an der Stiftskirche gr��ere Umbauarbeiten vollzogen.
   
 
Maler:   Martin Schaffner
* um 1478/1479
† zwischen 1546 und 1549 in Ulm

Der zwischen 1499 und 1546 in der Reichsstadt Ulm nachweisbare Tafelmaler Martin Schaffner übernahm neben Aufträgen für Altartafeln und Epitaphien verschiedentlich auch Porträtaufträge. Sein wichtigstes Spätwerk ist die mit allegorischen Figuren bedeckte Kasseler Tischplatte. Martin Schaffner gilt als der letzte große Vertreter der Ulmer Kunst.