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Anbetung der Heiligen Drei Könige [ zurück ]
 
Maler:   Leonhard Beck
Datiert:   um 1520
Bild:   Öl auf Holz, 183 x 115,8 - Inv.-Nr. 5345
 
   
 
Das aus dem Neuen Testament entnommene Thema der Anbetung der Heiligen Drei Könige wurde von Leonhard Beck pr�chtig ausstaffiert. Vor der Pfeilerarchitektur einer Palastruine mit Ausblicken auf eine bergige Landschaft sitzt Maria im Brokatgewand und blauen Mantel. Sie hÖlt das Christuskind auf dem Schoß, dem die Könige in Begleitung ihres Gefolges Geschenke darbringen. Während Maria und die Könige kostbar gewandet sind, erscheint das Gefolge in b�rgerlich-unauffÖlliger Kleidung, in der Mehrzahl mit einem Barett auf dem Kopf. Alle drei Könige tragen Schauben mit reichem Pelzbesatz und jeweils eine schwere goldene Kette. Dem j�ngeren rechts stehenden König, der einen Deckelpokal in seinen Händen hÖlt, dient die in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zur modischen Kleidung gehörende Goldhaube als Kopfbedeckung.
Die Stifter der Tafel waren nach Aussage der Wappen in den unteren Bildecken Michael von Stetten und Kunigunda Baumgartner. Die bildnishaften Z�ge der beiden Könige rechts und ihrer Gefolgsleute lassen an die Darstellung bestimmter zeitgenössischer Persönlichkeiten denken. Während man wohl mit Recht im knienden König das Porträt des Michael von Stetten vermuten darf, gehen die Meinungen über die Identifikation weiterer Personen auseinander. In ihnen werden nicht nur Mitglieder der Augsburger Familien von Stetten, Baumgartner und Fugger vermutet, sondern auch Augsburger Maler.
Das Altarbild stammt aus der Dominikanerkirche in Augsburg, wo die 1538 ins Patriziat erhobene Familie von Stetten eine Kapelle besaß. Die Tafel wurde früher Albrecht Altdorfer, Christoph Amberger, Hans Burgkmair, Matthias Grünewald und Gumpolt Giltinger zugeschrieben. Heute wird das Bild allgemein als Werk von Leonhard Beck anerkannt.
 
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Staatsgalerie Augsburg. St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1: Altdeutsche Gemälde, bearb. von Gisela Goldberg, Christian Altgraf Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl., München 1988, S. 25ff.
Buchner, Ernst: Leonhard Beck als Maler und Zeichner, in: Beitr�ge zur Geschichte der deutschen Kunst, Bd. II: Augsburger Kunst der Spätgotik und Renaissance, Augsburg 1928, S. 388-413, hier S. 394-399.
 
Person:   Michael von Stetten, Augsburger Kaufmann, als hl. König
* 1449
† 12. 2. 1525

Sohn von Johann von Stetten und Agatha Meuting, Tochter des Augsburger Patriziers Franz Meuting; seit 1481 verheiratet mit Elisabeth Scheidlin; seit 1484 verheiratet mit Kunigunda Baumgartner.

Aus seiner Heirat mit Kunigunda Baumgartner ergaben sich für Michael von Stetten wichtige Gesch�ftskontakte, wie die Beteiligung an der Knoll-Baumgartner-Gesellschaft in Salzburg und Kufstein.
   
 
Maler:   Leonhard Beck
* um 1480 in Augsburg
† 1542 in Augsburg

Der Augsburger Maler und Holzschnittzeichner Leonhard Beck gehörte zum Kreis der für Kaiser Maximilian I. tätigen Künstler, an dessen Buch- und Illustrationsprojekten er in großem Umfang beteiligt war. Neben nicht erhalten gebliebenen Wandmalereien schuf Beck auch einige Tafelbilder, die ihm aufgrund seiner Holzschnittillustrationen zugeschrieben werden.