Trennlinie 01 Trennlinie 03
 Portraitgalerie > Gemälde

Basilica Santa Maria Maggiore [ zurück ]
 
Maler:   Hans Holbein der Ältere
Datiert:   1499
Bild:   Öl auf Holz, 234,6 x 336,8 - Inv.-Nr. 5335 - 5337
 

[ Klick auf Bild liefert Zoom ]
 
Die spitzbogige Tafel besteht aus drei Teilen. Goldfarbenes, auf Halbs�ulchen ruhendes Maßwerk bildet für jedes der drei Felder nach oben hin den Abschluss. Im rechten Teil der Tafel ist das Martyrium der hl. Dorothea dargestellt. Die hl. Dorothea wurde während der Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Diokletian zum Tod verurteilt. Auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung wurde sie von dem kaiserlichen Beamten Theophilus mit dem Zuruf verspottet, sie solle ihm aus dem Paradies Rosen schicken. Das Spruchband bei Dorothea (� Ich � bit � dich � herr � bring� � theophilo � dem � schreiber �) sowie das Jesuskind mit dem Blumenkorb und seinem Spruchband (� dorothea � ich � bring � dir � d. Ä. beziehen sich auf die Legende. Hinter der Heiligen kniet rechts au�en im verkleinerten Ma�stab die Stifterin des Gemäldes, die Klosterfrau Dorothea Rehlinger, in der Tracht der Dominikanerinnen. Die Nonne scheint sich in gef�hrlicher N�he zu dem Schwert des Henkers zu befinden. Auf diese Weise soll wohl ihre Bereitschaft zur Imitatio, zur Nachfolge ihrer Namenspatronin, dokumentiert werden.
Das Gemälde „Santa Maria Maggiore“ ist das früheste Werk aus dem Zyklus der sechs Bilder mit Darstellungen der sieben Hauptkirchen Roms, der für den neu erbauten Kapitelsaal des Dominikanerinnenklosters St. Katharina in Augsburg bestimmt war. Die ursprünglich in den Zwickeln abgebildeten Wappen der Eltern der Stifterin, der Rehlinger und der Schweickart, wurden wahrscheinlich von Holbein selbst mit je drei Engeln übermalt, um die Tafel in ihrem Dekorationssystem den anderen Gemälden des Zyklus anzupassen. 1816 gelangte die Tafel zusammen mit den übrigen Basilikabildern aus dem 1802 aufgehobenen Kloster in bayerischen Staatsbesitz.
 
   
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Staatsgalerie Augsburg. St�dtische Kunstsammlungen, Bd. 1: Altdeutsche Gemälde, bearb. von Gisela Goldberg, Christian Altgraf Salm und Gisela Scheffler, 3. Aufl., München 1988, S. 131-136.
Hans Holbein der Ältere und die Kunst der Spätgotik, Augsburg 1965 (Ausstellungskatalog), S. 71-74, Kat.-Nr. 28.
G�rtner, Magdalene:Die Basilikabilder des Katharinen-Klosters in Augsburg, Augsburg 2002
Schawe, Martin: Rom in Augsburg. Die Basilikabilder aus dem Katharinenkloster, München 1999, S. 24-27.
 
   
Person:   Dorothea Rehlinger, Nonne im Kloster St. Katharina in Augsburg
Geburtsdatum und -ort unbekannt
Sterbedatum und -ort unbekannt

Tochter von Jakob Rehlinger zu Heldenberg und Barbara Schweickart.
Dorothea Rehlinger hat 1522 mit acht Nonnen ein Frauenkloster in Hirschzell bei Kaufbeuren gegründet, das aber aufgrund der Unruhen der Reformationszeit bald wieder aufgel�st wurde.
     
   
Maler:   Hans Holbein der Ältere
* um 1465 in Augsburg
† 1524 vielleicht in Basel

Hans Holbein d.Ä., der Vater von Hans und Ambrosius Holbein, gehörte zu den geschütztesten Malern seiner Zeit und gilt neben Hans Burgkmair d.Ä. als führender Augsburger Künstler der Spätgotik. Sein malerisches Werk besteht aus Altargemälden, selbstständigen Einzeltafeln mit religiösen Themen und Porträts. Innerhalb seines zeichnerischen Œuvres kommt den mit Silberstift gefertigten Bildnissen besondere Bedeutung zu. Außerdem lieferte Holbein Entwürfe für Glasgemälde und Goldschmiedearbeiten.