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Bildnis des Kurfürsten Ludwig V. von der Pfalz und seiner Gemahlin Sibylle von Bayern [ zurück ]
 
Maler:   unbekannt (Deutsch, um 1600)
Datiert:   um 1600
Bild:   Öl auf Leinwand, 80 x 68 - Inv.-Nr. 4480
 

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Inschrift oben: Ludwig Churfürste Philippi Sonne / Regirt loblich die Pfaltz, nicht Ohne / Forcht Seiner Feindt, doch was gericht / Sein Hertz zum fridt, vill Krig geschlicht / Hatt zu freundtlicher gemahelin / Sibilla aus Baierin ein Hertzogin / Mit tugent was sie bewartt / one leibs erben nams ihr hinfahrt

Das Doppelbildnis zeigt Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz und seine Gemahlin Sibylle von Bayern als Halbfiguren vor einem neutralen Hintergrund. über den K�pfen des Kurfürstenpaares sind ihre jeweiligen Wappen abgebildet. AuffÖllig ist die sich in der Gewandung Ludwigs manifestierende Betonung der Kurwürde. Der nach rechts gewandte Kurfürst mit dem Kurhut auf dem Kopf ist in den mit Hermelin gef�tterten und mit einem dreigestuften Hermelinkragen versehenen Kurmantel gekleidet. In seinen Händen hÖlt er Kurschwert und Reichsapfel als Zeichen der Pfälzer Kurwürde. Seine nach links gewandte Gemahlin tr�gt ein geg�rtetes Kleid, in dessen tiefen Ausschnitt das reich gefÖltelte Hemd mit Stehkragen sichtbar ist. Teile des Hemdes erscheinen auch in Form von Puffen an den schmalen, geschlitzten Ärmeln des Kleides. Eine reich verzierte, hohe Haube verdeckt ihr Haar. Ihr aufw�ndiger Schmuck besteht aus einem Kollier mit Anhänger, mehreren Ketten und Ringen.
Eventuell gehen diese Bildnisse auf Vorlagen von Hans Besser zurück. Das Doppelbildnis gehört zu einer Folge von Gruppenbildnissen der Pfälzer Linie des Hauses Wittelsbach, die aus dem Amberger Schloss in die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen kamen (Inv.-Nr. 4467, 4469-4471, 4474-4479, 4481 und 4482). Diese im 19. Jahrhundert zerschnittene und somit nur teilweise erhaltene Amberger Reihe reproduziert den verlorenen Regentenzyklus aus dem Heidelberger Schloss. In seinem ursprünglichen Zusammenhang l�sst sich der Amberger Zyklus durch die 1772/73 von den Schwestern Anna Maria Johanna und Eva Margaretha Wisger angefertigten Miniaturkopien (München, Bayerisches Nationalmuseum) erschließen.
 
   
Literatur:   Glaser, Hubert (Hg.): Wittelsbach und Bayern. Bd. I/2: Die Zeit der frühen Herzöge. Von Otto I. zu Ludwig dem Bayern, München 1980 (Ausstellungskatalog), S. 78ff., Kat.-Nr. 91.
L�cher, Kurt: Hans Besser - Der Meister der Pfalz- und Markgrafen (mit einem Beitrag von Barbara Schock-Werner), in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst, 3. Folge, Bd. XLVII, 1996, S. 73-102, hier S. 80.
 
   
Person:   Ludwig V. der Friedfertige, Kurfürst von der Pfalz und seine Frau Sibylle von Bayern
* 2. 7. 1478 in Heidelberg
† 16. 3. 1544 in Heidelberg, Grabstätte in der Heiliggeistkirche, Heidelberg

Sohn von Kurfürst Philipp dem Aufrichtigen von der Pfalz und Margarete von Bayern-Landshut (Tochter Herzog Ludwigs IX.); Bruder u. a. von Philip (Bischof von Freising), Johann III. (Administrator von Regensburg), Kurfürst Friedrich II. und Pfalzgraf Ruprecht; seit 1511 verheiratet mit Sibylle von Bayern.

Sibylle von Bayern
* 16. 6. 1489 München
† 18. 4. 1519 Heidelberg

Tochter von Herzog Albrecht IV. von Bayern und von Kunigunde von Österreich (Tochter von Kaiser Friedrich III. ); Schwester u.a. von Sabina (verheiratet mit Ulrich I. von Württemberg), Wilhelm IV. und Ludwig X. und Susanne (verheiratet mit Markgraf Kasimir von Brandenburg-Kulmbach).

Als Ludwig 1508 Kurfürst von der Pfalz wurde, musste er zun�chst die Folgen des Landshuter Erbfolgekriegs begrenzen. Es gelang ihm, sowohl die Rechte der Kurpfalz im Reich wiederherzustellen als auch eine Auss�hnung mit den bayerischen Wittelsbachern herbeizuf�hren. Obwohl Ludwig selbst katholisch blieb, machte er den Protestanten gegenüber zahlreiche Zugest�ndnisse. Die Ehe von Ludwig und Sibylle blieb kinderlos.
     
   
Maler:   unbekannt (Deutsch, um 1600)
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