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Bildnis der Maria von Bayern, Gemahlin Erzherzog Karls II. von Steiermark, als Witwe [ zurück ]
 
Maler:   unbekannt (Deutsch, Ende 16. Jahrhundert)
Datiert:   Ende 16. Jahrhundert
Bild:   Öl auf Leinwand, 61 x 53 - Inv.-Nr. 4200
 

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Inschrift oben: MARIA DVCISSA BAVARI� CON= / IVNX CAROLI ARCH[iducis] AVST[riae] (Maria Herzogin von Bayern, Gemahlin von Erzherzog Karl von Österreich)

Das Kniest�ck zeigt die nach links gewandte Österreichische Erzherzogin Maria in Witwentracht vor einem neutralen dunklen Hintergrund. Die Erzherzogin ist mit einem schwarzen Mantel und einem hochgeschlossenen schwarzen Kleid bekleidet. Ihren Kopf bedeckt die so genannte Schnebbe, eine kleine, dreieckige schwarze Haube mit einer in die Stirn ragenden Spitze. Helle Akzente in der Kleidung setzen einzig der wei�e Mühlsteinkragen und die schmalen Manschetten. Die als eifrige Katholikin bekannte Fürstin hat sich mit mehreren amulettartigen Devotionalien geschmückt. Abgesehen von dem an einem schwarzen Band um den Hals getragenen, emaillierten Anhänger in Form einer Muttergottes mit dem Jesuskind auf einem Sockel, besteht ihr restlicher Schmuck aus drei Paaren von jeweils einem Kreuz und einem fig�rlichen Objekt. Oben links ist neben dem Tau- bzw. Antoniuskreuz, das als Amulett gegen pestartige Krankheiten getragen wurde, ein emaillierter Anhänger mit einem Marienbild befestigt. An der rechten Brustseite tr�gt ein goldenes Kreuz neben einem kleinen, wei� gekleideten Fig�rchen die Worte „Jesus“ und „Maria“. Die als Leitfigur der Gegenreformation geltende Erzherzogin, die Kunst und Musik in den Dienst des Glaubens stellte, verleiht auf diesem offiziellen Porträt ihrer persönlichen Fr�mmigkeit durch den auffÖlligen Schmuck programmatischen Ausdruck. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen besitzen noch eine weitere, leicht abge�nderte Fassung des Bildnisses, die ehemals zur Kammergalerie Maximilians I. von Bayern in der Münchner Residenz gehörte (Inv.-Nr. 2461).
 
   
Literatur:    
 
   
Person:   Maria, Erzherzogin von Steiermark, geb. Herzogin von Bayern
* 21.3.1551 in München
† 29.4.1608 in Graz, Grabstätte in St. Katharina, Graz

Tochter von Herzog Albrecht V. von Bayern und Erzherzogin Anna von Österreich; Schwester von Wilhelm V.; seit 1571 verheiratet mit Erzherzog Karl II. von Steiermark; Ihr Sohn Ferdinand war der spätere Kaiser Ferdinand II.

Für die Heirat Marias mit Erzherzog Karl II. von Steiermark musste eine Erlaubnis bei Papst Pius V. eingeholt werden, da Maria Karls direkte Nichte war. Die streng katholische Maria erzog ihren Sohn, den späteren Kaiser Ferdinand, pers�nlich. Außerdem konnte sie durchsetzen, dass Ferdinand zum Studium an die Jesuitenuniversit�t nach Ingolstadt geschickt wurde. Zeitlebens unterstützte sie ihren Mann in allen gegenreformatorischen Unternehmungen.
     
   
Maler:   unbekannt (Deutsch, Ende 16. Jahrhundert)
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