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Bildnis des Pfalzgrafen Johann III., Administrator des Bistums Regensburg [ zurück ]
 
Maler:   Hans Wertinger
Datiert:   um 1526
Bild:   Öl auf Holz, 71 x 47 - Inv.-Nr. 1424 (Gm 899)
 
   
 
Inschrift oben: JOHAN CO:PH: / RENI ATMINISTRATOR RATESP / ONENSIS (Johann Pfalzgraf bei Rhein Administrator von Regensburg)

Das Brustbild zeigt den vollb�rtigen Pfalzgrafen Johann III., den Administrator von Regensburg, im Dreiviertelprofil nach links vor einer Landschaft. Der landschaftliche Hintergrund mit zwei Burganlagen in der linken BildhÖlfte erstreckt sich über die ganze Bildbreite. über einem geschlitzten schwarzen Seidenwams, unter dem der wei�e, fein gefÖltete Hemdkragen mit goldenen Zierstreifen sichtbar ist, tr�gt der Dargestellte eine schwarze Schaube. Auf seinem dunkelblonden Haar sitzt ein schwarzes Barett. Geschm�ckt ist er mit einer goldenen Kette, die größtenteils von der Schaube verdeckt wird, sowie einem Wappenring und zwei weiteren Ringen an seinen übereinander gelegten Händen. Der obere Bildteil schließt mit einem Segmentbogen ab, von dem ein goldener Festonschmuck mit Quasten symmetrisch herabhängt.
Das Gemälde zeigt die für Hans Wertingers h�fische Porträts typische Bildkomposition mit Rundbogenabschluss, Festonschmuck und Hintergrundlandschaft. Das leuchtend klare Kolorit und die malerische Wirkung des Stofflichen zeugen von Wertingers künstlerischen F�higkeiten. In der Staatsgalerie Stuttgart befindet sich eine datierte Replik des vorliegenden Gemäldes. Von der Hand Hans Wertingers stammen zwei weitere Bildnisse des Pfalzgrafen, die er bereits 1515 geschaffen hatte und die heute dem Bayerischen Nationalmuseum in München bzw. dem Regensburger Stadtmuseum gehören. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen besitzen hingegen noch zwei von Barthel Beham gemalte Porträts dieses Wittelsbachers (Inv.-Nr. 2446 und 3559).
 
Literatur:   Ehret, Gloria: Hans Wertinger. Ein Landshuter Maler an der Wende der Spätgotik zur Renaissance, München 1976, S. 55ff. und S. 158.
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (Hg.): Die Gemälde des 16. Jahrhunderts, bearb. von Kurt L�cher unter Mitarbeit von Carola Gries, Stuttgart 1997, S. 551f.
 
Person:   Johann, Pfalzgraf bei Rhein, Administrator des Bistums Regensburg
* 7. 5. 1488 in Heidelberg
† 3. 2. 1538 in Regensburg, Grabstätte im Regensburger Dom

Sohn von Kurfürst Philipp dem Aufrichtigen von der Pfalz und Margarete von Bayern-Landshut; Bruder unter anderem von Ludwig V. dem Friedfertigen von der Pfalz und Philipp, Bischof von Freising und Administrator von Naumburg.

Johann wurde schon als Kind mit Kanonikaten an den Domstiften von Passau, Straßburg und Würzburg versehen. Im Alter von neunzehn Jahren wurde er Administrator des Bistums Regensburg, lehnte aber den Empfang der höheren Weihen ab. Durch zwei Di�zesanverordnungen beteiligte er sich an der Vertreibung der Juden 1519 aus Regensburg.
   
 
Maler:   Hans Wertinger
* um 1465/1470 vermutlich in Landshut
† 17. November 1533 in Landshut

In Hans Wertinger, auch „Schwabmaler“ genannt, fand die Altlandshuter Malschule ihren letzten bedeutenden Vertreter. Die Hauptauftraggeber des Tafel-, Glas- und Freskenmalers sowie Zeichners für den Holzschnitt waren Pfalzgraf Philipp, Bischof von Freising, und Herzog Ludwig X. von Bayern.