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Bildnis der Markgräfin Elisabeth von Brandenburg-Küstrin, Markgräfin von Brandenburg-Ansbach und -Bayreuth (?) [ zurück ]
 
Maler:   Lucas Cranach der Jüngere
Datiert:   um 1579
Bild:   Öl auf Holz, 87,5 x 69,3 - Inv.-Nr. 13112
 
   
 
Bezeichnet rechts neben dem Ellenbogen: Schlange mit gesenkten Flügeln

Bei der reich gekleideten Dame handelt es sich vielleicht um die Markgräfin Elisabeth von Brandenburg-Ansbach und -Bayreuth. Die in Halbfigur gegebene Markgräfin ist in einem prachtvollen Gewand im Stil der Spanischen Mode vor einem hellblauen Hintergrund dargestellt, dessen Räumlichkeit nur durch den Schlagschatten angedeutet wird. über einem hellroten, mit schmalen Goldbord�ren gezierten Seidenkleid mit wei�en Hals- und Handkrausen tr�gt sie ein schwarzes, sich vorn keilfürmig �ffnendes Obergewand mit kurzen Puffürmeln. Das nur am Hals geschlossene Obergewand mit hochstehendem Kragen schm�cken Goldbord�ren und eine Vielzahl von Schmuckstücken. Das schräg auf der Goldhaube sitzende schwarze Barett ist ebenfalls mit zahlreichen Schmuckstücken besetzt. Steife Haarb�usche über den Ohren rahmen das Gesicht. Der kostbare Schmuck der Markgräfin besteht aus einem Kollier und einer Kette mit schweren Anhängern, Armb�ndern und einem Ketteng�rtel. In den ringgeschmückten, ineinander gelegten Händen hÖlt sie ihre Handschuhe.
Als Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach und -Bayreuth 1579 anl�sslich seiner Verlobung mit Herzogin Sophie von Braunschweig-L�neburg Cranach mit dem Bildnis seiner Braut beauftragte, bestellte er bei ihm auch noch ein gr��eres Gemälde seiner verstorbenen ersten Gemahlin Elisabeth „in ihrer Kleidung und Schmuck wie sie zur Zeit gangen“. M�glicherweise handelt es sich bei dem vorliegenden Porträt um jenes bei Cranach in Auftrag gegebene postume Bild der Markgräfin. Das Gemälde, ein herausragendes Werk aus der Sp�tzeit des Künstlers, gehört zur Gattung des repräsentativen Hofbildnisses. Das Interesse an der Persönlichkeit tritt hinter dem zeremoniellen Auftreten und den repräsentativen Erfordernissen zurück. Die von dem Maler detailliert wiedergegebene Kleidung und der Schmuck gewinnen als Standesabzeichen einen herausragenden Eigenwert.
 
Literatur:   Bayerische Staatsgemäldesammlungen (Hg.): Alte Pinakothek München. Erl�uterungen zu den ausgestellten Gemälden, 3. Aufl., München 1999, S. 155.
Schade, Werner: Die Malerfamilie Cranach, 2. Aufl., Wien/München 1977, S. 105f. Zimmermann, Heinrich: Zur Ikonographie von Damenbildnissen des Älteren und des j�ngeren Lucas Cranach, in: Pantheon, Jg. XXVII, Heft 4, 1969, S. 283-294, hier S. 287-291.
 
Person:   Elisabeth von Brandenburg-Ansbach und -Bayreuth
* 29. 8. 1540
† 8. 3. 1578 bei Warschau, begraben im Dom, Königsberg

Tochter von Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin und dessen Frau Katharina, der Tochter des Herzogs Heinrich des Jüngeren von Brandenburg-L�neburg; seit 1558 verheiratet mit Markgraf Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach und -Bayreuth.
   
 
Maler:   Lucas Cranach der Jüngere
* 14. Oktober 1515 in Wittenberg
† 25. Januar 1586 in Wittenberg

Lucas Cranach d.J., der Sohn, Schüler und Mitarbeiter von Lucas Cranach d.Ä., führte die väterliche Werkstatt in Wittenberg erfolgreich fort und spielte wie sein Vater eine bedeutende Rolle im kommunalen Leben der Stadt. Im Werk des Malers und gelegentlichen Zeichners für den Holzschnitt nimmt die Bildnismalerei eine hervorragende Stellung ein. Er gehört zu den bedeutendsten deutschen Porträtisten der Spätrenaissance und des Manierismus.