Schmidmühlen
 
  Der staatlich anerkannte Erholungsort Markt Schmidmühlen liegt am Zusammenfluss der Vils und der Lauterach. Die günstige Lage an den Flüssen bot einst gute Bedingungen für Entwicklung und Wohlstand: Bereits um 1010 hatte Schmidmühlen einen Flusshafen, wichtige Handelsstraßen liefen hier zusammen. Heute bietet die reizvolle Natur den Gästen vielfältige Freizeitmöglichkeiten: Radfahren, Wandern, Angeln, Kanufahren und Golfspielen.
Die markante Grundform des Ortes ist durch die Erbauung auf mehreren Inseln im Mündungsgebiet von Vils und Lauterach bedingt. Der historische Ortskern mit seinen sehenswerten Gebäuden wurde mit erheblichem Aufwand unter Einbeziehung des Städtebauförderungsprogrammes von 1989 bis 1995 saniert. Das Obere Schloss, erbaut um 1600 im Stil der Renaissance, birgt – neben Landshut – über die einzigen weltlichen Renaissancefresken in Bayern. Das Schloss war Sitz des pfalz-neuburgischen Richters. Daneben bestimmt das Hammerschloss aus dem 17. Jahrhundert, ein mehrgeschossiger Bau mit Walmdach, die Silhouette des Ortes. Bekanntester Sohn Schmidmühlens ist der Bildhauer Erasmus Grasser, Schöpfer der berühmten Moriskentänzer, der um 1450 hier geboren wurde.
Die erste urkundliche Erwähnung fand Schmidmühlen 1010 in einer Schenkungsurkunde an das Kloster St. Emmeram. Im Salbuch Herzog Ludwigs des Strengen 1270 war Schmidmühlen, das durch die Eisenerzverarbeitung schon früh zu Bedeutung gelangt war, als Markt und Amt aufgeführt.
Im neu geschaffenen Fürstentum Pfalz-Neuburg zählte Schmidmühlen zu den landtagberechtigten Märkte. An die Anfänge des Herzogtums Pfalz-Neuburg erinnert eine chronikalisch überlieferte Episode: Während dieser Wirren des Landshuter Erbfolgekrieges, am St. Peter- und Paulstag anno 1504, überfielen die Amberger, die nicht zur „Jungen Pfalz“ gehörten, den Markt Schmidmühlen, während die Einwohner beim Mittagessen waren. Die Schmidmühlener wurden so überrumpelt, dass es ihnen nicht mehr möglich war, die Tore zu schließen und sich zu wehren. Alles was nicht niet- und nagelfest war, wurde von den Ambergern mitgenommen und 85 Mann wurden als Gefangene abgeführt. 150 Wagen wurden mit Hausrat und Lebensmitteln vollgeladen und abtransportiert. Mit einem geladenen Salzschiff sind sie nach Amberg abgefahren.
 
Information
Internet
www.schmidmuehlen.de
Sehenswürdigkeiten
Oberes Schloss (um 1600)

Unteres Schloss (barockes Hammerschloss) um 1700

Kirche Hl. Dreifaltigkeit (1697)

Pfarrkirche St. Ägidius (1846)
 
 
 
 
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