Matthis Gerung, Entwurf
 
   
Neuburg an der Donau
 

Die Wallfahrt Ottheinrichs ins Heilige Land, Wirkteppich, 1541
Schloss Neuburg an der Donau, Bayerisches Nationalmuseum München

In zwei monumentalen Wandteppichen ließ Ottheinrich seine Wallfahrt ins Heilige Land festhalten, die er 1521 unternahm. Bis zur Ausführung der Teppiche vergingen allerdings noch etwa 20 Jahre.
Eine der Tapisserien, heute im Neuburger Schloss, stellt die Ankunft der Pilger in Jaffa dar. Die zweite, hier vorgestellte, heute im Bayerischen Nationalmuseum, richtet den Fokus auf die mauerbewehrte Stadt Jerusalem. Im Vordergrund ist Ottheinrich mit seinen Reisegefährten, alle in voller Rüstung mit Wappen und Namensinschrift, portraitiert. Ottheinrich selbst trägt einen golden glänzenden Harnisch.
Entsprechend der Wallfahrtsstationen im Heiligen Land erstreckt sich der Horizont von Galiläa bis Ägypten. Dabei sind in die Stadtansicht und in die topographische Landschaft Szenen der Heilsgeschichte integriert. Die Stadtanlage wird von Süden gezeigt, so dass am linken Bildrand die Grabeskirche erscheint, an der Stadtmauer rechts der Felsendom. Inschriften markieren die für die Wallfahrer relevanten Orte.
Ottheinrich beschäftigte für die Anfertigung dieser Tapisserie Brüsseler Wirker, die wohl nach einem Entwurf seines Hofmalers Matthis Gerung in seiner Residenz in Neuburg arbeiteten.



 

 

 
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