Apostelbriefe
 
   
Neuburg an der Donau
 

Albrecht Glockendorn, Apostelbriefe für Ottheinrich, 1541, Bayerische Staatsbibliothek München, cgm 81

Ottheinrich beauftragte einige der besten Künstler seiner Zeit mit der Ausgestaltung seiner Handschriften. Der durch Albrecht Glockendon reich verzierte Codex der Apostelbriefe, der sich in der Kammerbibliothek Ottheinrichs befand, gehört mit seinen mild leuchtenden Farben und der weich verfließenden Malweise zu den schönsten für Ottheinrich entstandenen Miniaturhandschriften. Auf der hier gezeigten ersten Seite des Jakobus-Briefes ist die Zierinitiale mit der Darstellung des Apostels Jakob mit Pilgerstab und -muschel ausgeschmückt. Am unteren Blattrand sieht man eine Turnierszene mit zwei Reitern, zwei Gauklern und zwei Rittern, von denen der rechte die Glocke als redendes Wappen Albrecht Glockendons auf seinem Schild trägt. Mit dem eigenhändigen Besitzeintrag "1541. Mit der Zeit. H. Otthain. Pfalltzgraf etc." ist der Codex, eine Abschrift von Luthers deutscher Übersetzung der Apostelbriefe, zugleich ein Beleg für Ottheinrichs nun vollzogenen Wechsel zum protestantischen Glauben.



 

 

 
    Seite druckennach oben