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Lichtenfels
(Lkr. Lichtenfels, Regierungsbezirk Oberfranken)
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Fotodokumentation „Steinerne Zeugnisse“:
Israel Schwierz hat uns großzügigerweise die Originalfotografien zu seiner 1988 erschienenen Dokumentation „Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern“ überlassen. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Diese Fotografien stellen gerade im Hinblick auf die in vielen Fällen in den letzten 25 Jahren sehr rasch fortgeschrittene Verwitterung der Grabsteine eine wertvolle Quelle dar.

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Lage: östlicher Stadtteil von Lichtenfels am Weg zur Friedenslinde zwischen mehreren Gartengrundst�cken.
 
Größe: 1500 m2, nur noch wenige Grabsteine erhalten. Der Friedhof war ursprünglich wesentlich gr��er.
 
Alter: 1840; seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts waren die Verstorbenen der Gemeinde in Burgkunstadt beigesetzt worden. 1840 erwarb der Viehh�ndler Samuel Br�ll von seinem Vater, dem Metzgermeister Michael Br�ll, einen Acker in der Flurlage „Heide“ und stiftete ihn der Gemeinde. Am 27. November 1840 genehmigte die Regierung von Oberfranken die Benutzung als Friedhof. Die erste Lewajia war die des Kindes Josef Gutmann am 20. November 1840.
 
Einzugsbereich: Seubelsdorf.
 
Beerdigungen: Letzte Bestattung am 12. Januar 1940 (Carl Kraus, Kaufmann und langj�hriger Vorstand der Kultusgemeinde). Nachdem die Stadtverwaltung den neueren Teil des Friedhofs beschlagnahmt hatte, mussten die sterblichen überreste der hier beigesetzten Juden nach Burgkunstadt überfährt werden. Links des Eingangs befindet sich seit dem 7. September 1952 ein Gedenkstein mit den Namen von 25 ermordeten Juden aus Lichtenfels.
 
Besonderheiten: Der Friedhof besaß kein eigenes Tahara-Haus. Die Juden besaßen das Recht, ihre Toten im 1878 errichteten Leichenhaus des st�dtischen Friedhofs aufzubahren, ein Zeichen für die Integration in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
 
Schändungen: 1918 und 1930, als acht Grabsteine umgestürzt wurden. Während der NS-Zeit wurden Grabsteine umgeworfen, die meisten 1940/41 abtransportiert und u.a. für den Straßenbau verwendet. Heute stehen auf dem von einer Buchenhecke und einem Drahtzaun eingefriedeten Grundstück nur noch wenige Grabsteine.
 

Literatur: Dill 1992, S. 24; Motschmann/Rudoph: „Guter Ort 1999, S. 137-139; Schwierz, Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens, S. 215-216; Träger, Michael: Jüdische Friedhöfe in Bayern (13) [Untermerzbach, Ebern, Lichtenfels, Coburg]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 11, Nr. 70 (September 1996), S. 28-29, hier S. 29; Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten]

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