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Jüdische Friedhöfe > Detailansicht > Ipthausen
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lpthausen
(Ortsteil von Bad Königshofen, Lkr. Rhön-Grabfeld; Regierungsbezirk Unterfranken)
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Geschöndeter Friedhof im Bad Königshofener Stadtteil Ipthausen, 1935. Bis 1936 war in der alten Volksschule in Königshofen eine Einheit des Reichsarbeitsdienstes (RAD) untergebracht, die im Jahr 1935 eines Tages nach dem Fr�hsport zum jüdischen Friedhof zog und dieses schöndete. (Die Fotografie stellte freundlicherweise Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, Sulzdorf an der Lederhecke, zur Verfügung.)Geschöndeter Friedhof im Bad Königshofener Stadtteil Ipthausen, 1935. Bis 1936 war in der alten Volksschule in Königshofen eine Einheit des Reichsarbeitsdienstes (RAD) untergebracht, die im Jahr 1935 eines Tages nach dem Fr�hsport zum jüdischen Friedhof zog und dieses schöndete. (Die Fotografie stellte freundlicherweise Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, Sulzdorf an der Lederhecke, zur Verfügung.)1974 vom Landesverband der israelitischen Gemeinden aufgestellter Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof von Bad Königshofen–Ipthausen. (Foto: Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, Sulzdorf an der Lederhecke)Die in der Zeit des Nationalsozialismus von den jüdischen Friedhöfen in Kleinbardorf und Ipthausen entwendeten Grabsteine wurden zum Bau von Treppen im Kurpark von Bad Königshofen verwendet. Nach ihrer Entdeckung in den 1990er-Jahren wurden sie geborgen und erhielten auf dem jüdischen Friedhof in Ipthausen wieder einen w�rdigen Platz. (Foto: Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, Sulzdorf an der Lederhecke)Nach ihrer Bergung wurden die in der NS-Zeit von den jüdischen Friedhöfen in Kleinbardorf und Ipthausen entwendeten und zum Bau von Treppen missbrauchten Grabsteine zunächst im st�dtischen Bauhof zwischengelagert, bevor sie im jüdischen Friedhof von Ipthausen nach einem Entwurf von Kreisbaudirektor i. R. Fritz K�th zu einem Denkmal zusammengefügt wurden.  (Foto: Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, Sulzdorf an der Lederhecke)
 
Die in der NS-Zeit von den jüdischen Friedhöfen in Kleinbardorf und Ipthausen entwendeten und zum Bau von Treppen missbrauchten Grabsteine wurden nach ihrer Entdeckung in den 1990er-Jahren im jüdischen Friedhof von Ipthausen nach einem Entwurf von Kreisbaudirektor i. R. Fritz K�th zu einem Denkmal zusammengefügt. (Foto: Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, Sulzdorf an der Lederhecke)Gedenktafel auf dem 1997 neu geschaffenen Denkmal auf dem jüdischen Friedhof von Bad Königshofen–Ipthausen. (Foto: Kreisheimatpfleger Reinhold Albert, Sulzdorf an der Lederhecke)
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Fotodokumentation „Steinerne Zeugnisse“:
Israel Schwierz hat uns großzügigerweise die Originalfotografien zu seiner 1988 erschienenen Dokumentation „Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern“ überlassen. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Diese Fotografien stellen gerade im Hinblick auf die in vielen Fällen in den letzten 25 Jahren sehr rasch fortgeschrittene Verwitterung der Grabsteine eine wertvolle Quelle dar.

� Israel Schwierz, Würzburg � Israel Schwierz, Würzburg � Israel Schwierz, Würzburg
 
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Lage: Mitten im Neubaugebiet von Bad Königshofen, Ortsteil Ipthausen.
 
Größe: 3022 qm; Einfriedung durch einen Maschenzaun und eine Hecke.
 
Alter: 1920/21. Die feierliche Eröffnungszeremonie fand am 23.1.1921 statt. Vor der Anlage des Friedhofs wurden die Verstorbenen in Kleinbardorf beigesetzt.
 
Einzugsbereich: Bad Königshofen und Umgebung.
 
Beerdigungen: Der erste auf dem Friedhof Beigesetzte war David Friedmann, der auf seine Kosten eine Mauer hatte errichten lassen. Das letzte Begräbnis fand 1942 statt.
 
Besonderheiten: 1974 stiftete der Landesverband eine Gedenktafel mit folgender Inschrift: „1920-1942. Den Toten zur Ehre und ewigen Erinnerung an die hier bestatteten jüdischen Bürger aus Königshofen und Umgebung und zum Gedenken der in den Vernichtungslagern 1933–1945 grausam Hingemordeten. Uns Lebenden zur Mahnung, den kommenden Geschlechtern zur eindringlichen Lehre“.
 
Schändungen: 1921, 1925, 1933, 1938. Von den ursprünglich vorhandenen 150 Grabsteinen wurden in der NS-Zeit 104 abgeräumt und zweckentfremdet, z.B. als Treppenstufen im Stadtpark von Bad Königshofen, aber auch für Privatbauten. Auch die Mauersteine wurden für einen Privatbau verwendet. Von den restlichen 46 Steinen sind nur noch 14 vorhanden. 1994 wurde ein kleiner Teil der in der NS-Zeit abgeräumten Grabsteine zurückgebracht und zu einem Mahnmal zusammengefügt. Im Kurpark der Stadt Bad Königshofen erinnert eine Inschrift auf einem Findling an diese Geschehnisse: „Der Stein, der aus der Erde ruft – Beim Bau dieser Treppen wurden im Jahre 1938 jüdische Grabsteine aus den Friedhöfen Kleinbardorf und Königshofen/Ipthausen verwendet. Im Jahr 1994 ließ die Stadt Königshofen diese Treppen abbauen. Diese Steine befinden sich nunmehr auf dem Gelände des jüdischen Friedhofs im Stadtteil Ipthausen.“
 

Literatur: Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens, S. 70-71; Träger, Michael: Jüdische Friedhöfe in Bayern (11) [Ullstadt-Sugenheim, Harburg, Neustädtles, Bad Königshofen]. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 10, Nr. 68 (Dezember 1995), S. 15-17, hier S. 17; Werner, Constanze (Bearb.): KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten in Bayern. „Wenn das neue Geschlecht erkennt, was das alte verschuldet …", Regensburg 2011 [allgemein zum Thema sowie Dokumentation der in der Zuständigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung stehenden KZ-Friedhöfe und Gedenkstätten]; Albert, Reinhold: Jüdische Friedhöfe im Landkreis Rhön-Grabfeld, o.O. 2015 (Schriftenreihe der Kulturagentur des Landkreises Rhön-Grabfeld 1)

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